Der Bittelbronner Ortschaftsrat sendet immer noch kein endgültiges Signal an die Telekom. Diese will bekanntlich im östlichsten Zipfel des Gewannes "Buchen" einen Mobilfunkmasten bauen.

Haigerloch-Bittelbronn - Vor einer Entscheidung will der Ortschaftsrat dem Telekommunikationsunternehmen aber erst weitere Alternativstandorte zur Prüfung ans Herz legen.

Das hat der Ortschaftsrat schon vor einem Monat getan und die Antwort der Telekom auf diesen Vorschlag war eigentlich eindeutig. Außerhalb ihres Suchkreises, so zitierte Achim Schumacher das Schreiben des Unternehmen an die Ortschaftsverwaltung, würden Maststandorte zur Abnahme der Sendeleistung führen, deshalb müsste man dann Masten mit höherer Leistung bauen, die wiederum zu hören Immissionen führen.

Soweit die Ausgangslage und im Ortschaftsrat gab es Stimmen wie die von Christof Weiß oder auch Volker Müller, diese Feststellungen zu akzeptieren und dem Antrag auf den Bau eines 38 Meter hohen Sendemasten auf einem städtischen Grundstück etwa 500 Meter östlich des Wohngebietes "Buchen" zuzustimmen.

Thema in ’zig Sitzungen diskutiert

"Wir hatten einen Informationsabend mit zwei Referenten und außerdem zig Sitzungen zu diesem Thema", unterstrich Christof Weiß, dass man die ganze Sache sorgfältig abgewogen habe. Wenn man diesem Standort nicht nehme, so fürchtet er, gehe die Telekom auf einen privaten Grundstücksbesitzer zu und dann stünde ein Sendemast womöglich noch näher am oder im Ort. Volker Müller sah es ähnlich. "Ich wüsste nicht, wo wir jetzt noch einen Hebel ansetzen sollen – die Sache ist ausgereizt", erklärte er.

Bernd Schäfer war anderer Meinung. Man habe keinen Zeitdruck und müsse auch nicht vorschnell nachgeben. Dass die Telekom nur über Flächen innerhalb ihres Suchkreises reden wolle, ist für ihn nachvollziehbar. Alle andere Standorte seien möglicherweise mit höheren Investitionskosten verbunden, deshalb würden sie abgelehnt. Für ihn als Bürger-Vertreter könnten die Kosten aber nicht das alleinige Kriterium sein, sondern es gehe um den Schutz der Menschen vor Strahlenbelastungen. Schäfer plädierte dafür den Mast ein ganzes Stück weiter weg als auf den jetzt vorgesehenen Standort zu bauen. "Das Mindeste ist bis zum Ende der Felder", so der Ortschaftsrat.

Meinungen im Ort gehen auseinander

Dass der Mobilfunk derzeit eines der in Bittelbronn am heißesten diskutierten Themen ist, bestätigte auch Ortsvorsteher Gerd Klingler. "Ich habe unglaublich viele Rückmeldungen bekommen und die Meinungen gehen auseinander", berichtete er in der gut besuchten Sitzung am Montagabend.

Nachdem bereits in der Juni-Sitzung über Alternativ-Standorte gesprochen worden war, hatte er sich mit Fragen an die Telekom gewandt. Deren Antworten: Um eine optimale Versorgung bei minimalen Immissionen erzielen zu können, komme für den Mast nur eine Fläche direkt bei Bittelbronn in Frage. Auch eine Aufrüstung des Mobilfunkmasten im Gewerbegebiet Madertal, so berichtete Klingler weiter, scheide für die Telekom aus. Ein Versorgung von ganz Bittelbronn sei von dort aus nicht möglich. Randbemerkung: Dieser Mast sowie ein Funkmast bei der A 81 und einer auf Gemarkung Starzach versorgen Bittelbronn aktuell mit Mobilfunk.

Wohngebiet könnte mit Funkmast unattraktiv sein

Aus der Zuhörerschaft wurde das Argument geäußert, dass Bittelbronn als Wohngebiet unattraktiv sein könnte, wenn ein Funkmast in unmittelbarer Nähe stehe. In anderen Orten seien Bürger wegen solcher Masten schon weggezogen. Außerdem bestehe die Gefahr, dass bei einer Weiterentwicklung des Baugebietes "Buchen" künftige Häuser ja noch näher an den Masten heranrücken.

Das ist im Prinzip richtig, doch nach dem momentanen Stand der Dinge glaubt Ortsvorsteher Gerd Klingler nicht daran, dass man zu einer großflächigen Erweiterung des Baugebietes "Buchen" noch viel Spielraum hat. "Der Regionalverband Neckar-Alb macht hier zu, wird werden künftig allenfalls noch Bau-Lücken schließen können", so seine Prognose. Grundsätzlich findet Klingler einen Mobilfunkmast auf einem städtischen Grundstück für sinnvoll. Nur dann habe man im Rahmen des Baugesuches gewisse Einflussmöglichkeiten.

Weitere Standorte ins Gespräch gebracht

Nach vielem Hin und her will man jetzt noch einmal auf die Telekom zugehen und ihr neben dem "Suchgrundstück" mit der Nummer 2546 auch zwei städtische Flächen (2548 und 2454) vorschlagen, die noch etwas östlicher in Richtung Eyachtalabhang liegen. Auch ein Grundstück weiter südlich im Gewann Röte (Nummer 2640) soll der Telekom vorgeschlagen werden. Falls sie diese ablehnt, soll sie zumindest nachvollziehbar beantworten aus welchen konkreten Gründen.

Aber irgendwann soll auch einmal Schluss mit den Debatten sein, damit man sich nicht ewig im Kreis dreht. Ortsvorsteher Gerd Klingler hat vor, dass man in der nächsten Sitzung nach der Sommerpause eine Entscheidung trifft: "Bis dahin bringen wir die Kuh vom Eis, davon bin ich überzeugt."