An der Realschule hat der Vandalismus zugenommen. Höhepunkt war der dreiste Diebstahl der beiden neuen Sonnensegel. Foto: Stopper

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: der Pausenhof in der Realschule in Hechingen soll eine Kameraüberwachung erhalten.

Hechingen - "Wir sind hilflos und verzweifelt, was teilweise an den Wochenenden passiert und wir sehen keine andere Möglichkeit – das ist leider die Ultima Ratio", erklärte Stefan Hipp am Dienstag diesen Antrag der CDU im Hechinger Verwaltungsausschuss. Er muss wissen, wovon er redet, schließlich ist er seit über zehn Jahren Rektor dieser Schule in der Tobelstraße. Tatsächlich kommt es dort regelmäßig zu Sachbeschädigungen und eine besonders dreiste Sache war der Diebstahl der beiden maßangefertigten neuen Sonnensegel über den Sitzgruppen. Die waren nämlich im Juni an zwei Wochenenden hintereinander abmontiert worden – und zwar ziemlich fachmännisch. Das sei ein Schaden für die gesamte Schülerschaft, ärgerte sich Hipp. Auch Frank Balbach, Lehrer an der Berufsschule (Freie Wähler) befürwortete den Antrag. "An unserer Schule wird die Videoüberwachung seit einiger Zeit eingesetzt, seither ist der Vandalismus auf Null zurückgegangen", berichtete er.

Sachbeschädigungen haben zugenommen

In den vergangenen Monaten, so erzählt der Realschul-Rektor im Gespräch mit unserer Zeitung, habe er in den vergangenen Monaten eine Zunahme von Sachbeschädigungen beobachtet. Als Beispiele dafür zählt Hipp unter anderem das Einwerfen von Fensterscheiben oder die Vermüllung des Schulgeländes durch Partys an Wochenenden auf. Scherben und dergleichen seien bis zum Schulanfang am Montagmorgen aber nicht aufzuräumen. Vandalismus war laut ihm auch die Ursache für einen erheblichen Wasserschaden in einem Nebengebäude. Dieser habe enorme Kosten verursacht.

Kameras nur am Abend und am Wochenende eingeschaltet

Eine Kameraüberwachung des Pausenhofes, wo auf den Film-Mitschnitten nachher Menschen zu erkennen sind, ist das in Ordnung? Jürgen Fischer (SPD) hatte unter dem Aspekt des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte gewisse Bedenken. "Es ist zulässig", versicherte ihm Bürgermeister Philipp Hahn. Allerdings muss man diese Aussage etwas relativieren. Eine Überwachung während des laufenden Schulbetriebs ist rechtlich praktisch unmöglich und deshalb auch nicht angedacht. Es geht vielmehr darum das Gelände abends und an den Wochenende zu überwachen. Ab 20 Uhr gilt auf dem Gelände ohnehin ein Betretungsverbot.

Angebote für die Technik werden eingeholt

Obwohl das Thema nur unter "Antrag" auf der Tagesordnung stand, beschloss der Verwaltungsausschuss am Ende den Versuch zu starten. Jetzt sollen Angebote für die Kosten zur Installation einer Videoüberwachung eingeholt werden.