Bürgermeister Michael Lehrer (rechts) verleiht in der Sitzung des Gemeinderats die Bürgermedaille an Otto (von links) und Anne Vialkowitsch sowie Edeltraud und Rudi Höfler. Foto: Herzog

Jahrzehntelang haben Rudi und Edeltraut Höfler sowie Anne und Otto Vialkowitsch ehrenamtliche Leistungen erbracht und sich über Maßen bürgerschaftlich engagiert. Hierfür verlieh ihnen Bürgermeister Michael Lehrer die Bürgermedaille.

Aichhalden - Wie der Bürgermeister in seiner Laudatio in der Sitzung des Gemeinderats betonte, hätten in der Gemeinde Vereine und Kirchen immer schon ein hohes Maß an Bürgersinn und aktiver Bürgerhilfe bewiesen. Bislang seien dafür sieben Bürgermedaillen an verdiente Personen vergeben worden.

Die beiden Ehepaare brächten Kompetenz ein, teilten ihr Wissen und Erfahrung, wodurch andere einen Nutzen daraus zögen. "Sich nicht nur um sich selbst zu kümmern, das ist praktizierte Solidarität. Davon lebt unser freiheitlich-demokratisches Gemeinwesen und sind die eigentlichen Säulen der Gesellschaft", hob Lehrer hervor.

Sozialer Austausch wichtig

Dass diese Säulen unter der Corona-Pandemie einen Knacks bekommen hätten, sei nicht verwunderlich. Ehrenamt brauche den sozialen Austausch, die Begegnung mit Menschen und die Möglichkeit, sich zu treffen. Der Umfang des ehrenamtlichen Engagements in Deutschland mit knapp 44 Prozent ab 14 Jahren sei beeindruckend, der in Aichhalden und Rötenberg liege bestimmt noch deutlich höher, schätzte der Bürgermeister.

Vorbildliches Handeln

Wie er von Ehrenamtlichen immer wieder höre, sei es ihnen nicht besonders wichtig, über ihre Arbeit zu reden. Sie handelten viel lieber und dies vorbildlich. Deshalb seien solche Vorbilder sehr wichtig, weil sie zum Nachahmen einlüden und ermunterten. Das Ehrenamt in der Familie funktioniere aber nur dann, wenn auch der Partner sich damit definiere, wie bei den jetzt zu Ehrenden.

Dem „Liederkranz“ verbunden

Rudi und Edeltraud Höfler seien erkennbar mit dem Liederkranz Aichhalden verbunden. Seit nunmehr 34 Jahren, davon 23 Jahre als Vorsitzender, leite Rudi die Geschicke des Vereins. "Dafür braucht es ein enormes Durchhaltevermögen und eine Frau, die das mitträgt und auch mitmacht. Sie hat wohl schon bei der Heirat 1965 gewusst, was auf sie zukommt und hat die Funktion der Notenwartin übernommen", so Lehrer augenzwinkernd.

Im Kirchengemeinderat engagiert

Die mehrfache Mutter und Ehefrau eines selbstständigen Unternehmers habe zudem Verantwortung als katholische Kirchengemeinderätin, Mitglied des Kindergartenausschusses und in der Seniorenarbeit übernommen. Rudi Höfler sei des Weiteren einer der treibenden Kräfte bei der Installation einer Bürgersolaranlage auf dem Dach des Nettomarktes gewesen und sei als "riesiger Schaffer" an der Festplatzanlage bekannt, zählte der Bürgermeister auf.

Rotes Kreuz und Sportverein

Otto Vialkowitsch habe sich gleich in mehreren Vereinen engagiert. Jeweils 15 Jahre als Vorsitzender des neu gegründeten DRK-Ortsvereins Aichhalden-Rötenberg und des Sportvereins Rötenberg (SVR). Bereits als 26-Jähriger sei er in den Gemeinderat gewählt worden und dann 26 Jahre Mitglied des Gremiums sowie zudem 20 Jahre im Ortschaftsrat gewesen.

Vereinsring geleitet

Sowohl beim DRK als auch beim SVR habe seine Frau Anne mitgewirkt. Außerdem sei sie im Ausschuss des Obst- und Gartenbauvereins Rötenberg vertreten gewesen. Das schwierigste und wohl herausforderndste Amt habe sie als Vorsitzende des Vereinsrings Rötenberg übernommen, einige Dorffeste organisiert mit schlaflosen Nächten. In diesen zwölf Jahren habe Anne die Unterstützung ihres Mannes als Schriftführer gebraucht und erhalten. "Das war eigentlich ganz einfach. Ich hatte ihn ja im Haus", schmunzelte Anne Vialkowitsch.

Viel Zeit und Kraft aufgewandt

"Wenn ich", so Lehrer, "die Tätigkeiten alle vier Medaillenträger Revue passieren lasse, staune ich, wo das Quartett die Kraft und Zeit für das umfangreiche Ehrenamt hernimmt. Manchmal werden sie es selber nicht wissen, wie sie Familie, Beruf und Ehrenamt in Einklang brachten", mutmaßte der Bürgermeister.

Ohne Ehrenamt geht’s nicht

Otto Vialkowitsch dankte stellvertretend für alle Ausgezeichneten und outete sich als Fußballfan. "Mir war schon mit 18 Jahren klar, dass es ohne Ehrenamt im Verein nicht geht. Meine Frau und ich haben in allen Funktionen gerne gearbeitet und uns gegenseitig unterstützt. Die Freude hat dabei fast immer überwogen", versicherte Otto Vialkowitsch, ehe sich nach dem Eintrag ins "Rote Buch" der Gemeinde beim Umtrunk noch viele Gespräche ergaben.