Daimler plant, seine Lkw- und Bus-Sparte namens Daimler Truck spätestens bis Ende dieses Jahres an die Frankfurter Börse zu bringen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Stuttgarter Autobauer spaltet sich zum Ende dieses Jahres auf in Mercedes Benz und Daimler Truck. Die Lastwagen-Sparte will dabei den direkten Einstieg in den Dax schaffen.

Frankfurt - Mit Spannung blicken die Daimler-Aktionäre auf den 1. Oktober, wenn eine außerordentliche Hauptversammlung über die Aufspaltung des Konzerns in einen Pkw- und einen Lkw-Teil entscheiden wird. Daimler-Chef Ola Källenius und seine Vorstandskollegen werden nicht müde, vor Investoren immer wieder zu betonen, wie wichtig und sinnvoll dieser Schritt ist.

Die Truck-Aktie gibt’s oben drauf

Aber es wird sich erst über die Zeit zeigen, ob aus dem „alten“ Daimler-Konzern wirklich mehr wird, ob Mercedes und Daimler Truck am Ende mehr als zwei Unternehmen sein werden, die in der Summe nur dem heutigen Unternehmen entsprechen. Allein durch den Wegfall des „Konglomerat-Abschlags“ könnte Mercedes allein so viel wert sein wie Daimler heute insgesamt, meinten Analysten. Ein Daimler-Aktionär bekäme dann also für je zwei Daimler-Aktien, die noch genauso viel wert wären, eine Truck-Aktie obendrauf. Aktuell wird der Konzern an der Börse mit etwa 75 Milliarden Euro plus bewertet.

Das Ziel: direkt in den Dax

Hinzu kämen nach Schätzung der Analysten dann 35 bis 40 Milliarden Euro für Daimler Truck. Ob diese Rechnung aufgeht, ist aber noch offen. Noch bis zum Jahresende soll Daimler Truck an die Börse gehen, 35 Prozent will die Noch-Daimler AG an ihrem Lastwagengeschäft behalten, fünf Prozent davon sollen an den Pensionsfonds gehen. Dadurch, so rechnet es Daimler vor, erhöhe sich der Streubesitz der Daimler Truck Holding AG entsprechend, was ein wesentliches Kriterium für die Aufnahme in den führenden deutschen Börsenindex Dax sei.

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Das Unternehmen geht davon aus, dass die Truck Holding AG „voraussichtlich im ersten Quartal 2022 in den dann auf 40 Mitglieder erweiterten Börsenindex aufgenommen wird“. Sollten die Geschäfte so laufen, wie sich der Konzern das heute vorstellt, dürfte an diesem Aufstieg kein Weg vorbeigehen.