Das EM-Spiel zwischen Dänemark und Belgien war kein gewöhnliches. Die Partie in Kopenhagen stand im Zeichen von Christian Eriksen, der vor wenigen Tagen auf dem Platz kollabiert war.
Kopenhagen - Die dänische Nationalmannschaft ist vor dem ersten EM-Spiel nach dem Zusammenbruch ihres Topstars Christian Eriksen schon beim Aufwärmen mit lautem Jubel im Parken-Stadion in Kopenhagen empfangen worden. Eriksen war am vergangenen Samstag beim ersten dänischen Spiel gegen Finnland (0:1) auf dem Spielfeld zusammengebrochen und wiederbelebt worden. Der 29-Jährige verfolgte das Belgien-Spiel im Krankenhaus.
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Zahlreiche Zuschauer kamen am Donnerstag mit Eriksens Rückennummer zehn auf ihren Nationaltrikots in die Arena. Die Fans riefen schon 45 Minuten vor dem Anpfiff immer wieder laut „Danmark, Danmark“. Bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellung wurde der dänische Kapitän Simon Kjaer besonders lautstark bejubelt, weil er nach Eriksens Kollaps erste Hilfe geleistet hatte.
Gänsehautmomente im Parken-Stadion
Vor dem Anpfiff des Spiels zwischen Dänemark und Belgien im Stadion in Kopenhagen wurde daraufhin die Fußball-Hymne „You’ll never walk alone“ („Du wirst nie alleine gehen“) gespielt. Das Lied ist vor allem als Stadionlied des FC Liverpool berühmt. Zudem überreichten die Belgier bei der Platzwahl ein von allen Spielern unterschriebenes Trikot mit den besten Genesungswünschen für Christian Eriksen an den Kapitän Simon Kjaer.
In der zehnten Minute folgte dann der emotionale Höhepunkt dieses außergewöhnlichen Fußballtages: Der niederländische Schiedsrichter Björn Kuipers stoppte die Partie in Kopenhagen für einige Momente. Alle 22 Spieler auf dem Rasen, die Reservisten und die 25.000 Zuschauer im Parken-Stadion applaudierten für die dänische Nummer zehn. „Ganz Dänemark ist mit dir, Christian“ war auf einem großen Spruchband der Fans zu lesen. Dazu ertönten laute Sprechchöre „Christian Eriksen, Christian Eriksen“.
„Das Krankenhaus ist direkt neben dem Parken, vielleicht wird er die Stimmung sogar hören“, hatte Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand im Vorfeld gesagt. Belgiens Coach Roberto Martinez hatte gefordert, das die Partie „ein Fest für Christian“ werden solle. „Es ist eine Intention, dass wir unsere besten Wünsche für Christian zeigen“, sagte der 47-Jährige. „Unsere Botschaft ist, dass Fußball nicht dasselbe ist, wenn Christian nicht auf dem Feld steht.“