Schon vor dem Brand am 1. Juli sollte das Dach der Kappeler Kita saniert werden. Quelle: Unbekannt

Nach dem Brand in Kappels Kita sind die Kosten für die Sanierung des Dachs in die Höhe geschnellt. Knapp 450 000 Euro soll diese nun Kosten und bis mindestens Juli 2022 andauern.

Kappel - Bereits Mitte Mai war die Sanierung des Dachs der katholischen Kindertagesstätte St. Cyprian und Justina in Kappel beschlossen worden. Der Brand am 1. Juli hat jedoch zusätzliche Schäden verursacht, wodurch Dauer und Kosten der Sanierung neu kalkuliert werden mussten.

Eine erste Schätzung, was die Dachsanierung kosten wird, hat der Gemeinderat nun vorgestellt. Er geht von Gesamtkosten in Höhe von 447 034 Euro aus. Ursprünglich wurde vor dem Brand von 122 000 Euro und dann nach weiteren Untersuchungen mit späterer Kalkulation von knapp 237 000 Euro gerechnet worden.

Auf der Gemeinderatssitzung merkte Bürgermeister Jochen Paleit zum vorgelegten Kostenbeschluss an, dass nun der eigentliche Brandschaden geklärt sei, und auch, was die Versicherung dafür bezahle: nämlich 69 063 Euro. Man habe bei der Ermittlung und Klärung einen langen Weg hinter sich gebracht.

Ralf Rauer vom gleichnamigen Ettenheimer Architektenbüro erläuterte die neue Kostensituation: 75 Prozent der Kita-Dachsanierung, rund 280 000 Euro nach Abzug des Versicherungsbeitrags, habe die Gemeinde zu tragen. Das restliche Viertel (rund 94 000 Euro) übernimmt die katholische Kirchengemeinde via Verrechnungsstelle. Das bestätigte deren Vertreter Volker Müller.

Geklärt wurden einige Rückfragen. Eine eventuell künftige Fotovoltaikanlage auf dem Kita-Dach sei bei den statischen Berechnungen zur Tragfähigkeit schon mit berücksichtigt worden, erläuterte Rauer. Die Anbringung von speziellen Brandschutzplatten habe keinen Einfluss auf die Dachsanierungs-Bauzeit.

Fröhlich gestimmt waren die Gemeinderäte über den nun vorgelegten Zeitplan natürlich nicht. Danach brauchen die nun folgende Planung und Ausschreibungen 14 Wochen, Materialbeschaffung dann weitere zwölf Wochen. Die eigentliche Bauausführung soll dann nochmals sechs bis acht Wochen lang dauern, also günstigstenfalls im nächsten Juli abgeschlossen sein.

Frank Andlauer (CDU) zeigte sich dennoch dankbar, dass nun die Zahlen auf dem Tisch liegen. Wichtig sei, dass man jetzt mit der Sanierung zügig voran komme. Das betonte auch Rebecca Wild (FW) und erinnerte daran, dass die Rückkehr der Kinder in ihre Tagesstätte ursprünglich schon für Ende September versprochen gewesen sei. Und jetzt nochmals ein halbes Jahr auf die Wiedereröffnung warten? Das käme bei den Eltern nach bisherigen Monaten der Perspektivlosigkeit gar nicht gut an, so Wild. Müller versprach namens des kirchlichen Trägers, nun eine möglichst schnelle Lösung für die weitere Übergangs-Kinderbetreuung zu klären. Auch Paleit versicherte, dass man bemüht sei, "möglichst schnell Abhilfe zu schaffen".

Schließlich beschloss der Gemeinderat einstimmig aufgrund der aktuellen Sanierungs-Kostenschätzung des Architekturbüros die Beteiligungsanteile von Gemeinde, Kirche und Versicherung.

In der Nacht zum 1. Juli wurde der Feuerwehr zunächst ein Mülltonnenbrand gemeldet. Vor Ort hatte sich herausgestellt, dass die Flammen bereits auf das Dach der Kita übergegriffen hatten. 50 Wehrkräfte konnten im Anschluss einen Vollbrand des Gebäudes verhindern. Seitdem ist die Kindertagesstätte nicht mehr nutzbar.