Kalbacher-Enkel öffnen Nachlass und entdecken alte Narrenkleider.
Es klingt wie ein kleines Abenteuer, das Monika Heiler und Ihr Bruder Manuel Walter beim Besuch in der Oberndorfer Narrenstube erzählen.
Die beiden Geschwister leben in der Melanchton-Stadt Bretten und sind aufgrund ihrer Oberndorfer Wurzeln zu einem Besuch im „Städtle“ gewesen.
Stadtbekannte Originale
Als Kinder von Erika Walter, geb. Kalbacher, und Enkel von Karl und Johanna Kalbacher haben sie als Kinder immer immer wieder Zeit in Oberndorf verbracht, und eines der liebsten Ferienziele war das Großerlterliche Haus am Obertorplatz. Dort wohnten die Brüder Karl und Eugen Kalbacher, beides stadtbekannte Originale.
Kinderherzen schlagen höher
Karl Kalbacher hatte eine Wäscherei, und Eugen Kalbacher war als Trompeter bei der Stadtkapelle engagiert, vielmehr noch aber verkörperte er über viele Jahre den „St. Nikolaus“, der im Bischofsgewand vor Weihnachten so manches Oberndorfer Kinderherz höher schlagen ließ.
Mit der Fasnet verbunden
Und auch die Herzen von Monika und ihrem Bruder Manuel schlugen schneller – vor allem, wenn sie als Kinder an der Fasnet dabei sein durften. Ob als Bajass, Clown oder Hansele, selbst in Bretten wohnend, sind sie mit der Oberndorfer Fasnet aufgewachsen. Die Großmutter Hanne hatten sie schon vor rund 15 Jahren nach Bretten geholt, das Kalbacher-Haus am Obertorplatz wurde verkauft.
Ruhestand im Nachlass
Nach dem Tod der Großmutter ruhten deren Nachlässe einige Jahre auf dem Speicher von Erika Walter, bis sich Monika und Manuel nach dem Tod ihrer Mutter Erika im Sommer dran machten, diese zu sichten.
Und beim Bewegen der Koffer und Kisten ertönte ein Narrengschell. Es stellte sich heraus, dass Mutter Erika von der Großmutter übernommene Narrenkleider, und damit ein Stück Heimat, beim Wohnortswechsel einfach mit umgezogen hatte.
Nicht nur Narrenkleider
Zum Vorschein waren nun zwei vollständige Hansel, ein alter Narro und zwei Schantle, sowie Kinderkleidle gekommen. Diese haben die Kalbacher-Enkel kürzlich bei einem Besuch und einer Führung in der Narrenstube zurück nach Oberndorf. Auch ein Fundus an Bildern, Postkarten und Zeitungsausschnitten findet so seinen Weg ins Archiv der Narrenzunft.
Neues Leben beim Narrensprung
„Die Oma hätte unbedingt gewollt, dass diese Narrenkleider nach Hause kommen“, sind sich die Geschwister einig. Und das ist nun der Fall: Sie werden an der Fasnet wieder in Oberndorf beim Narrensprung dabei sein.