Foto: Roland Sigwart

Curling: Große Talente werden ausgebremst. Vize-Präsident macht sich große Sorgen.

Rückblick, Anfang März 2020: In der Schwenninger Curlinghalle findet die Mixed-Double-DM statt. Für die Lokalmatadoren Sebastian Schweizer – gleichzeitig Vizepräsident des CC Schwenningen – und Josephine Obermann springt Bronze heraus. Dann kam die Corona-Pandemie.

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Die Hoffnung

Nicht nur der frühere WM-Teilnehmer macht sich große Sorgen um die Zukunft des Vereins. "Es geht für uns darum, dass die Mitglieder bei der Stange bleiben", blickt Schweizer schon jetzt auf den kommenden Herbst, wenn in der Neckarstadt "hoffentlich" wieder Steine auf dem Eis gelegt werden.

Das Aus

Dies war auf den Schwenninger Curlingbahnen zum letzten Mal Ende Oktober der Fall, dann stoppte der "Teil-Lockdown" alle Aktivitäten. Dieser bedeutete nicht nur für die Breitensport-Curler das Aus, sondern auch für die Kader-Mitglieder der Neckarstädter. "Es ist gerade für die ambitionierten Talente sehr schwierig", hofft Schweizer, dass auch diese nicht die Motivation verlieren.

Mitarbeiterbindung

Dafür werden die Schwenninger Verantwortlichen alles tun. "Wir wissen, dass wir in Sachen Mitgliederbindung aktiv werden müssen", verspricht sich Sebastian Schweizer vor allem von der Neugestaltung der Homepage viel. Außerdem möchte der Schwenninger den Austausch mit den Mitgliedern durch verschiedene Aktionen vertiefen. Er kann sich so gut den Ausbau der Schnupperabende vorstellen. "Diese könnten alle vier bis acht Wochen stattfinden."

Das Schmuckkästchen

Und dies in einer Curlinghalle, aus der ein echtes Schmuckkästchen geworden ist. Bevor es im Dezember 2019 so weit war, mussten die Schwenninger seit März 2018 vor allem in Schaffhausen trainieren. Nicht nur die Eishalle II neben der Helios-Arena wurde damals aufwendig saniert, sondern auch das "Wohnzimmer" der Curler bekam eine Modernisierung verordnet. "Wir haben nun eine der schönsten Curling-Hallen Deutschlands, vielleicht sogar die schönste", schwärmt Sebastian Schweizer. "Insgesamt konnten wir aber nur von Dezember 2019 bis März 2020 und zwei Wochen lang im Oktober 2020 unsere Eisflächen nutzen", sehnt Sebastian Schweizer eine "normale Eiszeit" herbei.

Deutsche Meisterschaften

Dann sollen auch wieder deutsche Meisterschaften in Schwenningen stattfinden. "Wir hätten in diesem Winter die DM der Frauen, der Junioren und der Betriebe ausgerichtet", hofft der Neckarstädter, dass der CC Schwenningen auch für 2022 den Zuschlag bekommt. "Die nationalen Meisterschaften werden aber neu ausgeschrieben."

"Auf einem guten Weg"

Seit November 2020 bleibt also auch im ebenfalls modernisierten Stüble nicht nur die Kaffeemaschine aus. "Wir waren nach der Modernisierung der Halle auf einem guten Weg. Das Gäste-Curling war extrem gut besucht, zudem hatten noch nie so viele Mannschaften für die Betriebsmeisterschaften gemeldet", blickt der Vizepräsident zurück. Nun wünscht sich Sebastian Schweizer, dass trotz der großen Sorgen das "Vereinsmotto" des CC Schwenningen bald wieder mit Leben gefüllt wird: "Bei uns bewegt sich eben was. Und nicht nur auf dem Eis."

  CC Schwenningen

Der Curling Club Schwenningen hat derzeit knapp 50 Mitglieder. Die Schwenninger stellten bereits Teilnehmer an Weltmeisterschaften, Europameisterschaften oder Olympischen Spielen. Auch die Rollstuhlcurler der Schwenninger feierten bereits internationale Erfolge – genauso zahlreiche Nachwuchsteams. Apropos Talente: Im Jahr 2019 wurden spezielle Steine für Kinder und Nachwuchssportler angeschafft.