Kurden protestieren vor der CSU-Zentrale in München. Foto: dpa

Ohnmächtig müssen Kurden in Deutschland mitansehen, wie die Terrormiliz IS in Syrien und dem Irak vorrückt. In München besetzten Aktivisten die CSU-Zentrale, um für ein härteres Vorgehen der internationalen Staatengemeinschaft zu demonstrieren.

München - Etwa 15 kurdische Jugendliche und deutsche Unterstützer haben am Donnerstag mit einem Sitzstreik für Aufregung in der Münchner CSU-Zentrale gesorgt. Sie forderten ein härteres Vorgehen der internationalen Staatengemeinschaft gegen die islamistische Terrormiliz IS. Nach rund eineinhalb Stunden verließen sie das Gebäude und riefen „Stoppt das Massaker in Kurdistan“.

Zuvor hatten die Demonstranten mit CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer telefoniert und ihre Forderungen vorgebracht. „Das Gespräch war freundlich und sachlich“, sagte Mehmet Tag, einer der Jugendlichen. CSU-Sprecher Simon Rehak sagte: „Herr Scheuer hat deutlich gemacht, dass sich die CSU stark im Kampf gegen IS engagiert.“

Die Demonstranten forderten zudem von der deutschen Politik, das Verbot der kurdischen PKK in Deutschland aufzuheben und einen kurdischen Staat anzuerkennen. Auch müsse die Bundesregierung den Kampf der Kurden gegen den IS logistisch, militärisch und politisch unterstützen.

In den vergangenen Tagen gab es bereits ähnliche Aktionen in mehreren europäischen Ländern. So waren etwa 50 Kurden in das Brüsseler Europaparlament eingedrungen. In Bielefeld hatten die kurdischen Studenten am Mittwoch die örtliche SPD-Geschäftsstelle vorübergehend besetzt. Im Hamburg und Celle hatte es in dieser Woche mehrfach Gewaltausbrüche bei Kurden-Demonstrationen gegeben.