Die ersten Impfungen wurden bereits im Haus am Rödelsberg vorgenommen. Foto: Unternehmen

Vier Corona-Patienten auf der Intensivstation. Haus am Rödelsberg: Bewohnern geht es nach Impfung gut.

Aktuell befinden sich im Klinikum Freudenstadt acht positiv auf Covid-19 getestete Patienten auf der Isolierstation. Gleichzeitig ist die Intensivstation mit vier an Covid-19 Erkrankten belegt.

Kreis Freudenstadt - Davon müssen zwei Patienten beatmet werden. Auf einer zweiten Intensivstation, die für Patienten eingerichtet wurde, die nicht an Covid-19 erkrankt sind, befinden sich momentan drei Patienten, davon wird ein Patient beatmet, teilen die Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt (KLF) mit.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

Auch über den Jahreswechsel werden sich Ärzte und Pflegekräfte aus Kapazitätsgründen überwiegend um lebensbedrohlich Erkrankte und auf deren Versorgung konzentrieren müssen. Das schließe auch die Versorgung in der Notaufnahme mit ein. Das Krankenhaus weist explizit darauf hin, dass alle Notfälle vollumfänglich und umgehend behandelt werden.

Die Geschäftsführung und ärztliche Leitung der KLF bitten jedoch aus Rücksicht auf die schwer Erkrankten und deren Versorgung, die Notaufnahme nur in dringenden Fällen aufzusuchen.

Es bleibt beim Besuchsverbot

An den Wochenenden und an Feiertagen stehe Patienten mit leichteren Erkrankungen die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung unter der Telefonnummer 11 61 17 zur Verfügung. Aufgrund der aktuellen Situation bleibe es in Anlehnung an die Empfehlungen der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft bei einem generellen Besuchsverbot. Von dem Verbot ausgenommen sind in Absprache mit den behandelnden Ärzten der Besuch lebensbedrohlich erkrankter oder palliativbetreuter Patienten sowie eine begleitende Person bei der Geburt.

FFP-2-Maske oder negativer Test

Voraussetzungen, um das Klinikum Freudenstadt oder die Klinik für Geriatrische Rehabilitation betreten zu dürfen, sind das Tragen einer FFP-2-Maske oder ein schriftlich bestätigter negativer Antigentest, der nicht älter als 24 Stunden ist.

Um Kontakt zu den Angehörigen halten zu können, stellen die KLF allen stationären Patienten Telefon und WLAN weiterhin kostenfrei zur Verfügung.

Lesen Sie auch: KLF-Mitarbeiter kritisiert Test-Praxis

Derweil erhält das Landratsamt verstärkt Anfragen nach individuellen Impfterminen zu Hause. Daher teilt es nochmals mit, dass die Mobilen Impfteams lediglich in den stationären Einrichtungen tätig sein dürfen. Des Weiteren weist das Landratsamt auf die an Silvester geltenden Kontaktbeschränkungen hin. Demnach dürfen maximal fünf Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen und die Ausgangsbeschränkung gilt ab 20 Uhr.

Die Mobilen Impfteams des für den Kreis Freudenstadt zuständigen Zentralen Impfzentrums Karlsruhe (ZIZ) sind bereits in mehreren Alten- und Pflegeeinrichtungen im Kreis unterwegs, um im Rahmen der "Aufsuchenden Impfung" Bewohner gegen das Coronavirus zu impfen.

Nach der Coronaimpfverordnung des Bundes sind aufsuchende Impfungen durch die Mobilen Impfteams nur für Personen, die in stationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind, vorgesehen.

Stationäre Einrichtungen sind als erste dran

Stationäre Einrichtungen sind demnach vollstationäre Pflegeeinrichtungen, Hospize und gerontopsychiatrische Stationen der Zentren für Psychiatrie Baden-Württemberg, heißt es weiter. Ihre Bewohner sind nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission des Bundes besonders gefährdet und daher auch besonders schützenswert.

Die Mobilen Impfteams können nicht "gebucht" oder "bestellt" werden, sie werden derzeit noch vom Zentralen Impfzentrum Karlsruhe gesteuert und beauftragt. Die Mobilen Teams kommen auch nicht zu pflegebedürftigen oder älteren Menschen nach Hause – dies ist wegen der notwendigen Vorbereitung des Impfstoffs mit dem derzeit vorhandenen Impfstoff von Biontech nicht möglich.

Ab Freitag, 15. Januar, wenn das Kreisimpfzentrum in Betrieb geht, wird dieses auch ein Mobiles Team zur Impfung der Bewohner und Mitarbeiter in den stationären Einrichtungen im Kreis entsenden. Personen, die ambulant gepflegt oder versorgt werden und Personen über 80 Jahre, die selbstständig wohnen, fallen nicht unter die Personengruppe, die von Mobilen Impfteams versorgt werden. Sofern sie die Impfzentren mangels Mobilität nicht aufsuchen können, erfolgt die Impfung zu einem späteren Zeitpunkt durch den Hausarzt.

Indessen haben die Impfungen in den Einrichtungen der Unternehmensgruppe Maier bereits am Montag begonnen. Im Haus am Rödelsberg in Schopfloch bekamen rund 50 Bewohner und 15 Pflegekräfte die erste Impfung vom Mobilen Impfteam.

Der Ablauf gestaltete sich problemlos und ohne Zwischenfälle – allen geimpften Bewohnern und Mitarbeitern gehe es nach den Impfungen gut, teilt die Unternehmensgruppe mit.

An diesem Donnerstag geht es für die Unternehmensgruppe Maier weiter mit dem Impftermin im Landhaus Weiler Wald in Pfalzgrafenweiler-Herzogsweiler.

36 Neuinfektionen mit dem Coronavirus meldet das Landratsamt Freudenstadt für Mittwoch, 30. Dezember.

Die betroffenen Personen wohnen in Alpirsbach (plus eins), Baiersbronn (drei), Dornstetten (sechs), Empfingen (eins), Eutingen (eins), Freudenstadt (sechs), Glatten (drei), Horb (fünf), Loßburg (eins), Pfalzgrafenweiler (drei), Schopfloch (eins), Seewald (eins) und Waldachtal (vier). Stand Mittwoch gab es 249 (plus 26) akut infizierte Personen im Kreis, die sich in Isolierung befinden.

80 Verstorbene

Seit Beginn der Pandemie wurden im Kreis insgesamt 2629 Personen positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Die Zahl der aus der Isolierung Entlassenen beträgt 2300 (plus sechs). Zu den am Dienstag vom Landesgesundheitsamt gemeldeten vier Todesfällen teilt das Landratsamt mit, dass es sich um Personen im Alter zwischen 66 und 88 Jahren handelt, die durch Vorerkrankungen und Pflegebedürftigkeit belastet gewesen seien. Die Zahl der positiv getesteten Verstorbenen liegt bei 80.

Die Sieben-Tages-Inzidenz beträgt laut Landesgesundheitsamts vom Mittwoch, Stand 16 Uhr, 131,1.