Tobias Dierberger wird der TSG in den Dezemberspielen ebenso fehlen wie Sascha Eisele und Cedric Guarino. Foto: Eibner

Regionalliga: Frostige Stimmung in der Regionalliga Südwest: Sextett reicht Klage ein. 

Mit 0:4 haben die Regionalliga-Kicker der TSG Balingen im Testspiel beim Namensvetter und Ligakonkurrenten Bahlinger SC verloren. Für TSG-Trainer Martin Braun war das Ergebnis im ersten Spiel nach der Corona-bedingten Lockdown-Pause seit Ende Oktober aber eher zweitrangig.

"Es war ein guter Test. Bahlingen war etwas spritziger und aggressiver. Wir haben gesehen, an was es in dieser Woche noch zu arbeiten gilt. Wir waren im Zweikampfverhalten nicht präsent genug. Da müssen wir noch kompakter werden", sagt Braun, der am Kaiserstuhl neben Rekonvaleszent Tom Schiffel auch auf Elias Wolf, Harut Arutunjan, Tim Wöhrle (Probleme mit der Achillessehne) und Sascha Eisele (Knieprobleme) verzichten musste, der wohl in diesem Jahr ebenso nicht mehr zum Einsatz kommen wird wie Tobias Dierberger, der sich diese Woche einer Augenoperation unterzieht, und Cedric Guarino, der am Oberschenkel operiert wird.

"Momentan sieht es nicht so gut aus. Es ist ein bisschen viel, dass mit Eisele, Guarino und Dierberger gleich drei Spieler komplett ausfallen. Bei Wöhrle müssen wir dann schauen, ob es geht. Gleiches gilt für Carlos Konz, der sich das Sprunggelenk überdehnt hat. Er muss erst untersucht werden, ob irgendwelche Bänder gerissen sind", ist der Balinger Cheftrainer nicht gerade glücklich über die Personalsituation, im Hinblick auf die Tatsache, dass die Eyachstädter nach dem beschlossenen Re-Start in der Regionalliga Südwest möglicherweise noch vier Spiele im Dezember vor der Brust haben.

Denn am Samstag geht es zur TuS Rot-Weiß Koblenz, und danach sollen noch drei "Geister-Heimspiele" folgen: am Dienstag, 15. Dezember, gegen den TSV Schott Mainz (19 Uhr), am Samstag, 19. Dezember, gegen den FSV Frankfurt (14 Uhr), und am Dienstag, 22. Dezember gegen Kickers Offenbach (19 Uhr). Diese Partie ist aber noch nicht fix, da die Kickers gegen die Absage des Spiels im September geklagt haben und der Fall nun bei einem Berufungsgericht liegt.

Es ist aber auch möglich, dass in diesem Jahr gar nicht mehr gespielt wird. Denn, angeführt vom Tabellenzweiten TSV Steinbach-Haiger, haben der FC Gießen, Eintracht Stadtallendorf, der TSV Schott Mainz, der FC Astoria Walldorf und der Bahlinger SC eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Mannheim bezüglich des Neustarts am kommenden Wochenende eingereicht. Die Kläger wollen dabei die Frage der Zumutbarkeit klären lassen und berufen sich auf Paragraf 4 der Spielordnung. Wegen der Kürze der Zeit wird es ein Eilverfahren geben. In ihrer Begründung geben die klagenden Vereine an, dass die Fortsetzung des Spielbetriebs angesichts weiter angespannten Lage in der Corona-Pandemie das komplett falsche Zeichen sei. Spieler, Mitarbeiter und Helfer würden bei den Begegnungen weiteren Gefahren ausgesetzt.

Zwar hätten alle 22 Mannschaften ihre Bereitschaft bekundet, spielen zu wollen, so der Vorstandssprecher des TSV Steinbach, Roland Kring, aber die aktuellen Umstände und die Transparenz seitens der Liga, mit der die Fortsetzung präsentiert wurde, seien fragwürdig. Deshalb fordern die sechs Vereine eine "rationale, juristische Klärung der Sache". Sollte das Gericht urteilen, dass gespielt werden kann, dann werde auch gespielt.

Kritik für das Vorgehen gab es von den Offenbacher Kickers, die bereits während des Lockdowns den Re-Start forciert hatten. "Bei der Begründung der Klage durch den Steinbacher Vorstandssprecher und Hauptsponsor Roland Kring hätte man sich mehr Ehrlichkeit gewünscht", kritisierte OFC-Geschäftsführer Thomas Sobotzik, der den Steinbachern unterstellte, dass es nur ums Geld ginge.