Manfred Lucha warnt vor einer trügerischen Sicherheit. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Nach Ansicht von Landesgesundheitsminister Manfred Lucha darf der derzeitige Rückgang der Corona-Belastung in Baden-Württemberg nicht überbewertet werden.

Stuttgart - Der derzeitige Rückgang der Corona-Belastung in Baden-Württemberg darf nach Ansicht von Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) nicht überbewertet werden.

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„Wir werden bis Mitte Januar vermutlich eine Entspannung haben und dann kommt der Omikron-Effekt“, sagte der Minister am Freitag im Stuttgarter Landtag. Ihm lägen Schätzungen von Experten vor, die für die Zeit danach mit bis zu 1000 coronaerkrankten Patienten auf den Intensivstationen rechneten. „Auf die Länge hilft nur Impfen, Impfen, Impfen“, sagte Lucha in der Landtagsdebatte über eine allgemeine Impfpflicht.

Auch das RKI warnt

Zuletzt war die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Covid-19-Erkrankten pro 100.000 Einwohner, in Baden-Württemberg wiederholt gesunken. Die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen im Land sank ebenfalls im Vortagsvergleich und lag am Donnerstag bei 621. Bislang wurden 71 Fälle der Omikron-Variante (B.1.1.529) aus Baden-Württemberg an das Landesgesundheitsamt übermittelt (Stand Donnerstag, 16 Uhr). Bezogen auf die Gesamtzahl der Infektionen spielt die Variante allerdings in Deutschland noch kaum eine Rolle: Praktisch alle Infektionen würden zum jetzigen Zeitpunkt noch von der Delta-Variante verursacht, schreibt das Robert Koch-Institut.

Das RKI hatte zuletzt in seinem Wochenbericht aber auch gewarnt, die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinke im Hinblick auf die hohe Belastung der Intensivstationen und die bevorstehende Omikron-Welle nicht stark und nicht schnell genug. Alle Maßnahmen – etwa die Reduktion von Kontakten, das Tragen von Masken oder das Einhalten der Hygieneregeln – müssten aus diesem Grund aufrechterhalten oder intensiviert werden.