Der Prüfungsmarathon dauert von diesem Dienstag (4. Mai) bis zum 20. Mai beziehungsweise 21. Mai an beruflichen Gymnasien (Symbolbild). Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Es ist ein Abitur im Ausnahmezustand. Die Abschlussklassen lernen schon seit Monaten unter ganz besonderen Bedingungen. Für die Prüfungen gelten wegen den Pandemie strenge Corona-Vorschriften. Nach viel Büffelei mit Masken und Tests geht es nun endlich los.

Stuttgart - Für insgesamt rund 45 000 Jungen und Mädchen der Abschlussklassen in Baden-Württemberg wird es ernst: Das Abi 2021 beginnt an den Gymnasien - und es steht ganz im Zeichen des Coronavirus. Beim Prüfungsmarathon von diesem Dienstag (4. Mai) bis zum 20. Mai beziehungsweise 21. Mai (berufliche Gymnasien) geht es natürlich vor allem ums Wissen, aber besonders groß geschrieben wird auch der Infektionsschutz. In den Schulen gilt Maskenpflicht, die getesteten und nicht getesteten Schüler sollen räumlich voneinander getrennt werden.

Unter diesen Umständen kann von einem normalen Abitur eigentlich keine Rede mehr sein. Die Bildungsinhalte wurden bereits in allen Fächern auf das sogenannte Kerncurriculum reduziert - dafür sind 75 Prozent der Unterrichtszeit ausgelegt. So soll und sollte den Schülern Zeit fürs Wiederholen und Vertiefen gegeben werden. Die Abschlussprüfungen wurden zudem um zwei bis drei Wochen nach hinten verschoben. Zum Abitur konnten die Schüler zudem zwischen einem Haupt- und einem Nachtermin wählen, die schriftlichen Prüfungen wurden um 30 Minuten verlängert. Außerdem hatten und haben die Lehrer in der schriftlichen Prüfung weitere Aufgaben zur Vorauswahl. So können sie Aufgaben auswählen, die am besten zum erteilten Unterricht passen.

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In diesem Jahr werden an den allgemeinbildenden Gymnasien knapp 28 600 Schülerinnen und Schüler in den schriftlichen Prüfungsfragen in Deutsch, Mathematik, einer Fremdsprache und einem weiteren Kernfach geprüft. Die weitaus meisten von ihnen dürften ihr Abi auch erfolgreich meistern, geht man von den Quoten des vergangenen Jahres aus: Im Jahr 2020 bestanden 98,6 Prozent der Schülerinnen und Schüler die Prüfungen. Die Durchschnittsnote lag bei 2,31, und die am häufigsten vergebene Durchschnittsnote war die 2,6. Die Bestnote 1,0 erhielten 2,9 Prozent der Abiturientinnen und Abiturienten, wie das Statistische Landesamt errechnet hat. Eine 1 vor dem Komma stand in 31 Prozent der vergebenen Abiturzeugnisse, eine 2 in jedem zweiten Zeugnis und eine 3 in fast 19 Prozent von ihnen.

Insgesamt haben im vergangenen Sommer rund 44 800 Jugendliche ein allgemeinbildendes oder berufliches Gymnasium mit der allgemeinen Hochschulreife in der Tasche verlassen - 63 Prozent von ihnen ein allgemeinbildendes, 37 Prozent ein berufliches Gymnasium.