Die Corona-Lage spitzt sich im Enzkreis weiter zu. (Symbolfoto) Foto: Romolo Tavani – stock.adobe.com

Stadt Pforzheim und Enzkreis wollen ältere Menschen über Feiertage besonders schützen.

Der Enzkreis und Pforzheim nehmen die Stadt Tübingen zum Vorbild und wollen ältere Menschen über die Weihnachtsfeiertage besonders schützen.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

Enzkreis/Pforzheim - Viele Senioren- und Altenpflegeheime seien laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes vom Coronavirus betroffen. Aber auch außerhalb der Einrichtungen sei die Zahl der Senioren, die sich mit Covid-19 infiziert haben, beängstigend gestiegen. Zu ihrem Schutz erhalten diese Menschen über die Apotheken kostenlos FFP2-Masken. Die Stadt Pforzheim und der Enzkreis seien überdies regelmäßig im Gespräch mit Pflege- und Altenheimen, beraten und unterstützen, wo immer dies möglich ist. Zudem gibt es verschiedene Gesprächskreise, die sich mit dem Schutz von Senioren befassen.

Flankierend zu diesen Maßnahmen appellieren die Stadt- und die Kreisverwaltung mit dem Gesundheitsamt nun an die Risikogruppe selbst: "Bitte überlegen Sie, ob und wann Sie zum Beispiel einkaufen gehen oder ob Sie vielleicht nicht besser Angehörige oder Bekannte darum bitten", sagt Landrat Bastian Rosenau der Mitteilung zufolge. In vielen Städten und Gemeinden gebe es zudem Gruppen und Organisationen, die Unterstützung anböten – insbesondere fürs Einkaufen. "In Pforzheim haben wir die Initiative Pforzheim hilft", ergänzt Oberbürgermeister Peter Boch: "Die jungen Menschen sind für ihr vorbildliches Engagement kürzlich sogar als Landessieger ausgezeichnet worden."

Auch der Einzelhandel habe im Frühjahr sehr schnell reagiert, Konzepte entwickelt, Desinfektions-Spender aufgestellt und vieles mehr. "Dafür sind wir sehr dankbar", so Boch und Rosenau. In der aktuell laufenden zweiten Welle, die ganz besonders die Älteren erfasst, gelte es nun zu überlegen, wie diese noch besser geschützt werden können. Dabei schiele man natürlich nach Tübingen – hält die Erfahrungen des Universitäts-Städtchens jedoch nicht für eins zu eins übertragbar.

Zahl der Toten im Kreis zuletzt weiter gestiegen

Dennoch: "Jegliche Anstrengung, die Infektionen reduziert oder Infektionsketten unterbricht, hilft – weil das letztlich Menschenleben retten kann", sagt Boch. Und Landrat Rosenau erinnert an das, was er schon vor Wochen gesagt hat: "Nicht alles, was erlaubt ist, muss man auch machen – gerade an den Weihnachtsfeiertagen ist weniger ganz sicher mehr."

Das Landratsamt ruft weiter dazu auf, bei Corona-Krankheitssymptomen an den Feiertagen den ärztlichen Bereitschaftsdienst anzurufen. Bei Krankheitssymptomen wie Fieber, Husten oder Atemnot sollten sich Betroffene demnach entweder an ihren Hausarzt oder über die Telefonnummer 11 61 17 an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden.

Die Leiterin des Gesundheitsamtes, Brigitte Joggerst, bittet eindringlich, die Notaufnahmen der Krankenhäuser in der Region nicht zusätzlich zu belasten: "Gehen Sie auch an den Feiertagen in keinem Fall unangemeldet in eine der Kliniken. Sollte ein begründeter Corona-Verdachtsfall vorliegen, wissen die diensthabenden Ärzte des Bereitschaftsdienstes, was zu tun ist. Sollte es medizinisch geboten sein, können sie Erkrankte an eine der Schwerpunktpraxen oder die diensthabende Infekt-Ambulanz weitervermitteln."

Die Corona-Hotline des Gesundheitsamtes unter der Nummer 07231/3 08 68 50 ist am Donnerstag, 24. Dezember, in der Zeit von 9 bis 15 Uhr erreichbar. Aufgrund der erwarteten hohen Zahl an Fragen zu den Regelungen über die Weihnachtstage geben die Mitarbeiter am Mittwoch, 23. Dezember, von 9 bis 18 Antworten auf Fragen rund um das Virus.

Nach den Feiertagen geht die Corona-Hotline wieder in den Normalbetrieb über: Dann sind die Telefone montags bis samstags von 8 bis 17 Uhr geschaltet, am Dienstag bis 18 Uhr. Nicht besetzt ist die Hotline am 31. Dezember und am 1. Januar.

Die Corona-Hotline der Stadt Pforzheim ist zwischen dem 28. und dem 30. Dezember nur via E-Mail unter corona@pforzheim.de erreichbar.

Am Dienstag meldete das Gesundheitsamt weitere zwölf Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Sowohl im Enzkreis als auch in der Stadt Pforzheim sind je sechs Menschen verstorben. Die sechs Frauen aus dem Kreis waren zwischen 80 und Anfang 90 Jahre alt. In der Stadt Pforzheim starben vier Frauen und zwei Männer im Alter zwischen Anfang 60 bis Anfang 90. Seit Beginn der Pandemie sind damit in Pforzheim 54 und im Enzkreis bereits 93 Menschen mit oder an Covid-19 gestorben. Die Gesamtzahl beträgt damit aktuell 147.

Weitere Informationen: Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen finden sich aktuell auf der Homepage des Enzkreises unter www.enzkreis.de/corona.