Eine Umarmung über den Zaun: Für Liebespaare momentan Alltag an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz. Foto: dpa

Paare treffen sich am Zaun zwischen Deutschland und der Schweiz. "So können wir uns wenigstens mal sehen."

Konstanz - Sich einmal kurz über den Zaun hinweg drücken, ein verstohlener Kuss oder Händchenhalten durch das Gitter - für viele Paare ist das wegen der Corona-Pandemie momentan Alltag an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz. Wie hält man das aus?

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Ein Date an der Absperrung - für viele Paare an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz ist das wegen der Corona-Krise momentan die einzige Möglichkeit, um sich überhaupt zu treffen. Wenn der eine Partner in Deutschland wohnt und der andere in der Eidgenossenschaft, ist eine Fahrt zum Freund oder der Freundin derzeit schlicht nicht möglich. Denn die Bundespolizei führt vorübergehende Grenzkontrollen auch zur Schweiz durch, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

"Besuchsreisen sind nicht gestattet", teilte die Behörde mit. "Dies gilt auch dann, wenn beide Partner in unterschiedlichen Staaten wohnen und arbeiten und sich bisher regelmäßig gegenseitig besucht haben."

In Konstanz am Bodensee haben sich daher in den vergangenen knapp zwei Wochen zahlreiche Pärchen - aber auch Verwandte oder Freunde - am provisorischen Grenzzaun getroffen, um zumindest ein bisschen Zeit miteinander verbringen zu können. Darunter sind auch Olivia und Andy, die sich zum ersten Mal dort getroffen haben. "So können wir uns wenigstens mal sehen", sagt der 40-Jährige. Kennengelernt haben die beiden sich erst vor vier Monaten online. "Das ist schon schwer", sagt Olivia. "Wir telefonieren halt, anders geht es nicht." Eine Umarmung ersetze ein Telefongespräch aber nicht.