Die Bundeskanzlerin und der Bundesgesundheitsminister haben sich dazu geäußert, wie es in Sachen Corona-Impfung weitergehen soll (Archivbild). Foto: imago images/photothek/Florian Gaertner

Bundeskanzlerin Angela Merkel will vorerst keine Privilegien für Corona-Geimpfte. Doch in vielen Fällen sind der CDU-Politikerin die Hände gebunden. Der Bundesgesundheitsminister kündigt indes einen digitalen Impfausweis an.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist gegen ein generelles Senken der Corona-Beschränkungen für geimpfte Personen. „Solange die Zahl der Geimpften noch so viel kleiner ist als die derjenigen, die auf die Impfung warten, sollte der Staat beide Gruppen nicht unterschiedlich behandeln“, sagte Merkel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). Wo es aber um private Vertragsverhältnisse gehe, „können wir uns von staatlicher Seite wenig einmischen“.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte einen digitalen Impfausweis zusätzlich zu dem gängigen gelben Impfheftchen an. So ein Impfnachweis sei ohnehin 2022 geplant, solle nun aber bereits vorher entwickelt werden, sagte er am Mittwoch im Bundestag. Zu einer möglichen Bevorzugung von Geimpften bezog er nicht Stellung: Das sei eine eigene Debatte, die „ohne Zweifel“ im Bundestag geführt werden müsse. Er schloss aber aus, dass der Staat in Krankenhäusern oder anderen Bereichen der öffentlichen Daseinsfürsorge bei Geimpften und Nichtgeimpften mit zweierlei Maß misst.

Merkel will selbst Reihenfolge einhalten

Merkel sagte, grundsätzlich müsse ohnehin erst eindeutig geklärt sein, dass Geimpfte nicht mehr ansteckend seien. Merkel machte auch deutlich, dass sich der Umgang mit Geimpften und Nicht-Geimpften verändern könne. „Wenn wir genügend Menschen ein Impfangebot gemacht haben werden und sich einige partout nicht impfen lassen wollen, wird man überlegen müssen, ob es in bestimmten Bereichen Öffnungen und Zugänge nur für Geimpfte geben soll.“

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Merkel selbst will sich erst impfen lassen, wenn sie nach der von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Priorisierung an der Reihe ist. Ihr sei das Abstandhalten im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen möglich. „Eine Erzieherin in der Kita, ein Grundschullehrer kann das nicht.“ Je mehr Impfstoff vorhanden sei, desto flexibler werde man mit den Priorisierungen umgehen müssen.