Der Vereinsring Rötenberg (VRR) zieht frühzeitig die Reißleine und sagt das Rötenberger Dorffest für dieses Jahr ab. Die 18. Auflage hätte vom 9. bis 11. Juli stattfinden sollen.
Aichhalden-Rötenberg - Nachdem 2020 bereits das Dorffest in Aichhalden Corona zum Opfer fiel, wird nun aus dem gleichen Grund 2021 auch auf der Festmeile am Rötenbach nicht gefeiert.
Wie Vereinsring-Vorsitzende Susen Krämer erklärt, hat sich der Festausschuss – bestehend aus neun Vereinsvertretern – im November getroffen. Dabei seien das Dorffest und Corona die vorherrschenden Themen gewesen. Das Gremium habe sich dann dazu entschieden, die weitere Entwicklung der Pandemie abzuwarten und bei den Planungen für das 18. Dorffest noch keine verbindlichen Verträge abzuschließen.
Stattdessen sei ein grobes Rahmenprogramm erstellt und Angebote von Dienstleistern und Musikbands eingeholt worden. Diskutiert worden seien unter anderem die Themen, ob erneut eine Festbühne aufgebaut, ein Shuttle-Service angeboten und wie das Sponsoring angepackt werden soll, so die VRR-Chefin.
Ein weiteres geplantes Treffen des Festausschusses für Mitte Januar wurde in den Februar verschoben. Weil aufgrund der geltenden Kontaktbeschränkungen eine Präsenzveranstaltung weiterhin nicht möglich war, tagte das Festkomitee vor Kurzem per Videokonferenz. Nach Auskunft von Krämer lag dem Gremium dabei bereits ein Stimmungsbild mehrerer Vereine vor, nachdem diese sich schon zuvor in ihren Ausschüssen zu "Corona und Dorffest" beschäftigt hatten.
Einig sei sich der Festausschuss darin gewesen, so Krämer weiter, dass ein Dorffest unter den gegebenen Umständen "nicht vernünftig geplant werden" könne. Eine spätere E-Mail-Abfrage bei allen Rötenberger Vereinen habe zum gleichen Ergebnis geführt.
Eine zu große Planungsunsicherheit sowie hohe finanzielle Risiken beim Abschluss von Verträgen, wenn das Fest doch nicht stattfinden könne, seien die Hauptgründe, weshalb das Dorffest abgesagt werde. Derzeit sei völlig unklar, wie ein größeres Fest im Sommer aussehen kann, welche Hygienekonzepte erforderlich sind und ob die dann geltenden Auflagen auf dem Festgelände überhaupt erfüllt werden können.
Die finanzielle Situation der Vereine sei seit Corona ohnehin angespannt, weil weniger Geld reinkomme. "Wir vom Vereinsring wollen daher den teilnehmenden Vereinen keine Mehrbelastung aufbürden. Die Entscheidung haben wir uns keinesfalls leicht gemacht und sie tut uns auch weh. Wir sind aber davon überzeugt, dass die Absage richtig ist und blicken voller Hoffnung ins Jahr 2023, wenn turnusgemäß in Rötenberg wieder ein Dorffest im gewohnten Rahmen gefeiert werden kann", bekräftigt Krämer. Sie dankt den Vereinsvertretern und dem Festausschuss für die Zusammenarbeit sowie den treuen Festbesuchern, Spendern und Unterstützern, ohne die die bisherigen erfolgreichen Dorffeste nicht möglich gewesen wären.
Mit der Absage des Rötenberger Dorffests wird damit schon das zweite große Straßenfest in Gegend für dieses Jahr abgesagt. Anfang Februar hatten die Vereine in Hardt in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung entschieden, das Dorffest für Mitte Juli ebenfalls aus dem Kalender zu streichen (wir berichteten). Weitere Absagen werden wohl noch folgen.
