Der erste Gemeindebesuch des neuen CDU-Bundestagsabgeordneten Yannick Bury (links) führte nach Haslach, was Bürgermeister Philipp Saar sehr freute. Foto: Kleinberger

Die Corona-Zahlen klettern in ungeahnte Höhen, Impfungen dagegen stagnieren. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Yannick Bury spricht sich für eine Impfpflicht aus. Das wurde beim Antrittsbesuch in Haslach deutlich.

Haslach - Der erste Antrittsbesuch des frisch gebackenen Bundespolitikers, der mit der Wahl im September die Nachfolge von Peter Weiß im Wahlkreis angetreten hat, führte Yannick Bury nach Haslach. Schnell entstand eine rege Diskussion mit Vertretern der vier Gemeinderatsfraktionen und Bürgermeister Philipp Saar.

Enttäuschung über stagnierende Impfkampagne

Schon zu Anfang des Gesprächs machte Bury deutlich: "Wir sind schon jetzt, zu Beginn der vierten Welle, mit dem Infektionsgeschehen in Sphären, die wir seit Beginn der Corona-Pandemie nicht erlebt haben." Angesichts der dramatischen Entwicklung appellierte er dringend, die Impfangebote wahrzunehmen. "Um eine Pflicht werden wir nicht herumkommen", machte er deutlich. Diese sieht er berufsspezifisch insbesondere auf dem Gesundheitssektor, aber auch im Bereich Bildung müsse man über dieses Thema nachdenken, sagte er. "Ich hätte mir gewünscht, dass die Überzeugungsarbeit in Sachen Impfungen reicht. Das tut sie leider nicht", zeigte er sich enttäuscht. Zudem halte er es für falsch, die epidemische Lage zu beenden: "Gerade in dieser Situation ist es bundespolitische Aufgabe, den Ländern alle Instrumente zur Verfügung zu stellen, um gegen die Pandemie zu kämpfen."

B 33-Umfahrung muss wieder an Tempo gewinnen

Während Corona derzeit alle Diskussionen beherrscht, hat Haslach natürlich auch noch andere Baustellen. Wahrscheinlich die größte: Die B 33-Umfahrung. Bury hatte sich bereits während des Wahlkampfs gemeinsam mit Staatssekretär Steffen Bilger ein Bild insbesondere vom "Bollenbacher Ei" gemacht, wobei auch das Thema Lärmschutz eine Rolle spielte (wir berichteten). Er griff Bilgers Anregung auf, neue Lärmmessungen vorzunehmen. Insgesamt war er der Meinung, dass sowohl der Lärmschutz als auch die Verkehrssituation am "Bollenbacher Ei" losgelöst vom Bau der B 33-Umfahrung betrachtet werden sollten, was Zeitschiene und Argumentationsgrundlage angehe. Die gesamte Thematik müsse beim Regierungspräsidium wieder an Fahrt gewinnen.

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Martin Schaeffer nahm den Besuch zum Anlass, um das Vorhaben B 33 deutlich zu kritisieren. Die oberirdische Trasse zerschneide Haslach. Während Bury hervorhob, dass das große Entgegenkommen bei der Trasse eine Argumentationshilfe sei, widersprach Saar, die B 33 zerschneide Haslach eben nicht. Die neue "Arche"-Brücke bringe Vorteile. "Für den Fuß- und Radverkehr darf die Lage sich nicht verschlechtern", machte Saar deutlich, der davon ausgeht, dass die Barrierefreiheit bei der Brücke erreicht werden kann. Herbert Himmelsbach (SPD) erinnerte an eine Idee, beim Lärmschutz Solarpanels einzusetzen.