Klappt doch - selbst mit dem Bobby-Car! Foto: Heidepriem

Kleinlaster, Traktoren oder Pferde im Drive-in. Selbsttest mit Bobby-Car erfolgreich.

Kreis Rottweil - Neben Autokinos erfreuen sich in Zeiten der Corona-Pandemie auch die Drive-in-Schalter von Fastfood-Ketten und Bäckereien großer Beliebtheit. Denn sie dürfen - im Gegensatz zum klassischen Restaurantbetrieb - geöffnet bleiben.

 

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Auch die Landbäckerei Geiger in Villingendorf bietet einen Drive-in an. Doch mit welchen Fahrzeugen darf ich diesen überhaupt nutzen? In Villingendorf sieht man die Regeln gelassen. "Ich hatte schon alles da: Kleinlaster, 'Bulldog' oder Pferde", meint Inhaber Ralf Geiger am Telefon. Abgewiesen werde niemand, denn "der Kunde ist König", wie er erklärt. Auch mit dem Fahrrad werde seine Ausgabemöglichkeit genutzt. Und während der Corona-Krise würden auch Fußgänger den Drive-in nutzen, wenn sich in der Filiale bereits Menschen aufhielten.

In einem Werbevideo auf Facebook zeigt die Bäckerei, wie sich Erwachsene auf Bobby-Cars und Dreirädern am Drive-in aufstellen und bedient werden. "Ein kleiner Gag in schwierigen Zeiten", wie der Inhaber erklärt. Die einzige Limitierung, die es an seiner Filiale gebe, sei die Höhe des Fahrzeugs. Bis zu 2,8 Meter hohe Vehikel können den Drive-in-Schalter nutzen.

Ein Selbsttest beweist: Tatsächlich wird man in Villingendorf auch bedient, wenn man mit dem Bobby-Car vorfährt. Ganz so einfach wie es in dem Video aussieht, ist es allerdings nicht - zumindest, was den Komfort anbelangt.

Fast-Food-Ketten nehmen das ganze etwas strenger. Wie eine Sprecherin von McDonalds mitteilt, seien die "McDrives" in erster Linie für Kraftfahrzeuge gedacht und würden auch allgemein so genutzt. Mit Fahrrädern, Fußgängern oder gar Bobby-Cars würden andere Verkehrsteilnehmer eher nicht rechnen. Aufgrund einer höheren Unfallgefahr sei der "McDrive" daher "ganz klar Kraftfahrzeugen vorbehalten."

"Sollte aber das eine oder andere Restaurant hier für seine Gäste eine Ausnahme machen, drücken wir im Einzelfall auch mal ein Auge zu", erklärt die Sprecherin jedoch. Ein Test an einer McDonalds-Filiale in der Region zeigt, dass man auch auf einem Bobby-Car bedient werden kann.

Doch was passiert, wenn man in der App bereits bestellt hat und man im Drive-in nicht bedient wird? Das Geld für eine Bestellung in der App werde erst dann abgebucht, wenn die Mitarbeiter diese an der Kasse bestätigten, so die Sprecherin.

Bei Burger King teilt man auf Anfrage mit, dass die Drive-ins "für die Bestellung und Mitnahme der Speisen in Kraftfahrzeugen konzipiert und optimiert" sind. Um Unfälle zu vermeiden, seien deshalb grundsätzlich auch nur Kraftfahrzeuge im Drive-in-Bereich erlaubt." Eine Bedienung von Fußgängern oder Gästen mit sonstigen Fortbewegungsmitteln sei aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich.

Ferner argumentiert man bei Burger King auch mit der aktuellen Lage durch die Corona-Krise. Nur so könne der geforderte Sicherheitsabstand zwischen Gästen und Mitarbeitern gewährleistet werden - "der aktuell wohl wichtigste Faktor zur Förderung des Infektionsschutzes."