In der vorletzten Ferienwoche haben an vielen Schulen in Baden-Württemberg die Lernbrücken begonnen. Auch am Martin-Gerbert-Gymnasium (MGG) nutzen 47 Schülerinnen und Schüler der letztjährigen Klassen 5 bis 10 dieses kostenlose Angebot.
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Horb - Damit erhalten sie die Möglichkeit, zwei Wochen lang in kleineren Gruppen Lernstandsdefizite aufzuholen, Lerninhalte zu vertiefen und gezielt an Lernschwierigkeiten zu arbeiten, um gut vorbereitet und motiviert in das neue Schuljahr zu starten.
Bereits zum zweiten Mal finanziert das Kultusministerium dieses Förderangebot angesichts der pandemiebedingten Sondersituation. "Denn trotz des hohen Einsatzes der Lehrerinnen und Lehrer sowie vieler Eltern konnten nicht alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen vom Fernunterricht, der besondere Anforderungen an selbstständiges Arbeiten und die Eigenmotivation stellt, profitieren", schreibt das mgg in einer Pressemitteilung. Am MGG wurden deshalb bereits nach den Pfingstferien Förderkurse angeboten, die nun ihre Fortsetzung in den Lernbrücken finden.
Schulleiter Georg Neumann freut sich, dass Kollegen, eine angehende Referendarin sowie Studierende für die Mitarbeit bei den Lernbrücken gewonnen werden konnten. So können die Schülerinnen und Schüler zwei Doppelstunden lang am Vormittag in Kleingruppen unterrichtet werden. Das achtköpfige Betreuerteam fördert die Teilnehmer in den Kernfächern Deutsch, Englisch, Mathematik, Französisch und Latein.
"Lernen mit Rückenwind"
Die Schülerinnen und Schüler nutzen trotz der Ferien konzentriert und engagiert die Lernangebote, wie die Schule berichtet. Gabriel aus Klasse 8 ist zufrieden: "Der Kurs gefällt mir. Hier bekomme ich genau passend zu meinen Lücken Hilfe." Miriam Peter, die als Studierende eine Mathematikgruppe betreut, stellt dazu fest: "Es ist erstaunlich, wie genau gerade etwas ältere Schülerinnen und Schüler ihre Lücken benennen können und dann selbstständig gezielt daran arbeiten."
Jüngere Teilnehmer brauchen dagegen mehr individuelle Unterstützung, die in den Kleingruppen gut geleistet werden kann. Marleen Lutz, die als angehende Referendarin eine Gruppe im Fach Englisch fördert, ist angenehm überrascht über die positive Motivation der Schülerinnen und Schüler, die einen Teil ihrer Ferien für die Kurse investieren. Die anderen Lehrkräfte bestätigen diese Beobachtung. Volker Offenhäuser, der das Projekt koordiniert, freut sich: "So können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut ins neue Schuljahr starten."
Nach den Herbstferien wird die individuelle Förderung bei pandemiebedingten Lernrückständen am MGG mit dem Programm des Kultusministeriums "Lernen mit Rückenwind" fortgesetzt. Damit sollen sowohl fachliche als auch sozial-emotionale Kompetenzen weiterentwickelt werden.