Ein Bild aus besseren Tagen: Gaby Armbruster reicht einer Kundin frische Brötchen über die Ladentheke.  Foto: Schnurr

Am Ende fehlte es einfach an Umsatz: Zum 31. März gibt Gaby Armbruster, die Pächterin von "Helenes Herzstück", den Erlaheimer Dorfladen auf.

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Geislingen-Erlaheim - Im vergangenen Herbst hatte Armbruster noch ihr "Dreijähriges" als Betreiberin des Dorfladens gefeiert (wir haben berichtet). Sie hatte jenen zum 1. März 2018 übernommen und das eigenen Worten zufolge nie bereut.

Doch schon im Oktober 2020 hingen dunkle Wolken über dem traditionsreichen Erlaheimer Einzelhandelsgeschäft: Die andauernde Corona-Pandemie mit Kurzarbeit und Homeoffice ließ viele treue Kunden wegbleiben, die sich sonst beispielsweise zum Kaffeetrinken vor dem Laden getroffen hatten.

Auch hatte die Baustelle an der Kreisstraße Richtung Gruol einiges an Durchgangsverkehr ferngehalten. Berufstätige, die sich sonst morgens ihr Leberkäsweckle bei Armbruster holten, fuhren einfach nicht mehr durch Erlaheim.

Letzteres dürfte sich bald wiederholen: Nun soll auch die Gruoler Ortsdurchfahrt erneuert werden, wodurch Verkehr von und Richtung Bundesstraße 463 ausbleiben wird. Diese Baustelle wird mehrere Monate dauern und Gaby Armbruster erneut Umsatz kosten.

Wenige 100 Euro Gewinn im Monat

Mit monatlich wenigen 100 Euro Gewinn ist auf Dauer aber kein Staat zu machen, und zuschießen will die Pächterin ihrem Laden auch nichts, obwohl sie sehr an ihrer Tätigkeit hängt. Deshalb zieht sie einen Schlussstrich. Ihre Entscheidung und die Gründe dafür hat sie am Wochenende per Social Media erklärt: "All das sind Faktoren, die mich endgültig auf die Knie zwingen", schrieb sie auf Facebook.

Es schwingt Bedauern mit, aber auch die Hoffnung, dass die Erlaheimer ihren Einsatz in guter Erinnerung behalten werden: "Es waren drei wundervolle Jahre mit euch. Lasst uns gemeinsam die letzten Tage genießen und das Ganze sauber zu Ende bringen. Danke an alle, die mich in diesen Jahren unterstützt haben. Ihr werdet mir sehr fehlen."

Ob und wie es mit der Nahversorgung im Geislinger Teilort weitergehen wird, das ist im Moment noch unklar. Einen neuen Pächter für das Geschäft zu finden, dürfte in der derzeitigen Situation schwierig werden.

Aber vielleicht lohnt sich ein Blick in andere Orte: Mitunter werden inzwischen ehemals inhabergeführte Dorfläden von Genossenschaften betrieben.