Wanderschuhe an, Rucksack gepackt und los geht’s: Wandern ist etwas für jedes Alter, findet Wanderwart Peter Meixner. (Symbolfoto) Foto: © Gajus – stock.adobe.com

Rausgehen, sich bewegen, die Natur erkunden – dazu soll der Tag des Wanderns animieren. Peter Meixner, Wanderwart des Schwarzwaldvereins St. Georgen, erklärt, was den Reiz des Wanderns ausmacht und was es zu beachten gilt.

St. Georgen - Wandern ist einer der Corona-Trends – was man immer wieder hört, kann auch Wanderwart Peter Meixner vom Schwarzwaldverein St. Georgen bestätigen. Ziel des Vereins ist es, die Menschen zum Rausgehen und Wandern zu motivieren – und das natürlich nicht nur, aber eben ganz besonders, am Tag des Wanderns. Über die vergangenen Monate, in denen viele Freizeitbeschäftigungen gar nicht oder nur unter besonderen Bedingungen möglich waren, sei der Zulauf fürs Wandern spürbar gewesen: "Die Menschen gehen von selber mehr raus zum Wandern, alleine oder auch in kleinen Gruppen."

Der Schwarzwaldverein wolle sich nun Mühe geben, diesen Wander-Trend zu nutzen und in geregeltere Bahnen zu lenken. Sich zusammen in einer größeren Gruppe mit einem erfahrenen Wanderführer zu bewegen und dabei auf den ausgeschilderten Wegen zu bleiben, um die örtliche Flora und Fauna nicht zu stören – so stellt Meixner sich die ideale Wanderung vor. Und das, betont er, "ist ganz sicher was für jedes Alter" – immerhin könne man Wanderungen gut an die speziellen Interessen und Voraussetzungen der Teilnehmer anpassen. Die Möglichkeiten scheinen schier endlos. "Wenn man wandern will, dann kann man und findet man auf jeden Fall auch einen Weg, der passt."

Man muss sich den Naturgesetzen unterordnen

Was ihn am Wandern reizt, kann Meixner auf Anhieb zusammenfassen: "Ich bin draußen in der Natur und sehe die Natur nicht nur, sondern erlebe sie ganz bewusst." Und wenn man dann noch die Möglichkeit hat, etwas über die heimischen Pflanzen und Tiere zu lernen, dann ist die Wanderung aus Meixners Sicht eine runde Sache.

Aber, so betont der Wanderwart, bei einer Freizeitbeschäftigung, bei der man sich in der freien Natur bewege, bleibe es natürlich auch nicht aus, dass man sich den Naturgesetzen unterordnen müsse. "Wir mussten schon manchmal einen kürzeren Weg zurück nehmen als wir eigentlich geplant hatten", berichtet Meixner, um nicht unnötig lange im strömenden Regen umherzuwandern. "Aber das gehört halt dazu" – ebenso wie die Sonne, wenn sie mit aller Kraft vom Himmel brennt. Trotzdem, das gibt Meixner zu, macht das Wandern bei angenehmem Wetter natürlich am meisten Spaß.

Um eine Wanderung in vollen Zügen zu genießen – egal ob bei tollem, mittelmäßigem oder auch schlechtem Wetter – braucht es derweil vor allem eines: die richtige Ausrüstung. Und auch für die eigene Sicherheit ist es ratsam, sich vor dem Losgehen ein paar Gedanken zu machen. Im Gespräch mit unserer Redaktion gibt Meixner einen Überblick über das, was jeder Wanderer griffbereit haben sollte.

"Gute Schuhe sind ganz wichtig"

Da wären zunächst die passenden Wanderschuhe. "Gute Schuhe sind ganz wichtig", sagt Meixner und erklärt auch gleich, was einen geeigneten Wanderschuh ausmacht: wasserdicht sollte er sein, rutschfest – und am besten kein Halbschuh, sondern höher geschnitten, sodass Knöchel und Sehnen auch in unwegsamem Gelände geschont werden. "Wer mit Stöcken gehen will, der soll das tun", berichtet Meixner weiter. Diese machen es ihn zufolge einfacher, das Gleichgewicht zu halten, was gerade in unwegsamem Gelände hilfreich sein könne.

Zudem sollte man zum Wandern geeignete Kleidung tragen – also möglichst solche, die schnell trocknet. "Und natürlich einen Regen- und Sonnenschutz" – eben um sich vor den Naturgewalten, die beim Ausflug im Freien wirken können, zu schützen. Auch reichlich zu trinken und gegebenenfalls etwas zu essen gehören unbedingt in den Wanderrucksack, sagt Meixner. Genauso wie ein kleines Erste-Hilfe-Set mit Pflastern und Verbänden.

Route planen

Zur Vorbereitung gehört naturgemäß auch, die Route zu planen. Meixners Zusatz-Tipp: Nachprüfen, welche Einkehr-Möglichkeiten es entlang der Strecke gibt – und ob diese auch wirklich geöffnet haben. Während der Wanderung kann dann eine Karte – oder eben ein Handy mit GPS – hilfreich sein, wie Meixner aus eigener Erfahrung zu berichten weiß. "Im Frühling war ich mal leichtsinnig und ohne Wanderkarte unterwegs", erinnert er sich. Kurz, etwa einen halben Kilometer vor dem Ziel habe er dann versehentlich zwei Wege verwechselt. Das Resultat: rund 5,5 Kilometer Umweg.

Es ist nicht die einzige Anekdote, die Meixner von seinen vielen Wanderungen zu berichten weiß – wobei solche Erlebnisse eher die Ausnahme seien, wie er betont. "Aber etwas zu erleben gibt es immer."