Die Labore haben über die Feiertage nicht mit der gleichen Schlagzahl gearbeitet wie sonst. Das wirkt sich auf die Zahlen aus. Foto: © angellodeco - stock.adobe.comv

Das Landratsamt sieht in den niedrigeren Inzidenzzahlen der vergangenen Tage keinen Grund zum Aufatmen. Die über die Feiertage gemeldeten Infektionszahlen seien erfahrungsgemäß "nicht so zuverlässig" wie sonst. Am Donnerstag wurden bereits wieder 63 neue Infektionen gemeldet.

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Kreis Rottweil - Die nach Ostern in der Statistik abgeflachte Kurve macht sich auch im Stadtgebiet Schramberg – das sich zuletzt zum Hotspot entwickelt hatte – bemerkbar: Das Landratsamt sieht aktuell keine Grundlage, um die geltende Allgemeinverfügung mit verschärften Hygieneregeln zu verlängern. Sie läuft deshalb mit Ablauf des Freitags aus. Für Schramberg sind in der Statistik noch 33 aktive Fälle vermerkt.

Weniger Tests

Das Landratsamt betont in einer Pressemitteilung am Donnerstag, dass es sich bei der aktuellen Lage um eine "Momentaufnahme" handle. Es liege nahe, dass die zurückliegenden Osterfeiertage das Bild verzerren. "Erfahrungsgemäß wird bundesweit nicht so viel getestet und in den Laboren ausgewertet wie sonst", so die Behörde. Daher seien die Infektionszahlen, die seit dem Osterwochenende gemeldet worden sind, nicht als gesichert anzusehen.

Basierend auf den Zahlen des Landesgesundheitsamtes von Mittwochabend gibt es seit Ende Februar 2020 im Kreis Rottweil bislang insgesamt 5735 bestätigte Infektionen. In den letzten sieben Tagen gab es 131 neue Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag nach einem Anstieg auf über 100 vor Ostern am Mittwoch bei 93,7. Bedauerlich jedoch: Seit vergangener Woche kamen zwei Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung hinzu – zuletzt ein Mann Mitte 50.

Die Situation in den Pflegeheimen des Kreises ist laut Angaben der Behörde weiterhin stabil. Stand Mittwoch seien aktuell vier Bewohner und vier Beschäftigte erkrankt. "Das ist ein sehr niedriger Wert und er zeigt, dass die Durchimpfung und sonstigen Schutzmaßnahmen wie Schnelltests und Besucherlenkungen bei den Heimen Wirkung zeigen", so die Einschätzung des Amts.

Zum Ende dieser Woche werden es insgesamt 19 608 Impfungen sein, die im Kreis durchgeführt wurden.

4560 Zweitimpfungen

Bei 11.798 Impfungen wurde der Impfstoff des Herstellers Biontec verwendet, davon handelte es sich bei mindestens 4560 Pieksen um Zweitimpfungen. Der Impfstoff des Herstellers Astrazeneca kam 7810 mal zum Einsatz – dabei handelt es sich jedoch rein um Erstimpfungen.

Zur allgemeinen Lage nimmt Landrat Wolf-Rüdiger Michel wie folgt Stellung: "Ob sich die Osterferien auf das Infektionsgeschehen ausgewirkt haben, ist derzeit noch ungewiss. Das kommt auf das Verhalten der Menschen in den Ferien an. Sicher ist nur, dass während eines durch Feiertage verlängerten Wochenendes erfahrungsgemäß weniger getestet wird und die Labore weniger Untersuchungen durchführen. Deshalb sind die aktuellen Zahlen mit Vorsicht zu bewerten."

Aktuell gibt es die meisten aktiven Fälle im Stadtgebiet Schramberg (33), gefolgt von Sulz (22) und Dunningen (19). Dort ist aktuell ein Kindergarten betroffen. Die Gemeinde Dietingen steht derzeit als einzige mit null aktiven Fällen in der Statistik.