Der Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen hat auch Folgen für die Gastronomie. Foto: Bein

Ab Sonntag, 3. April, fallen die meisten Corona-Schutzmaßnahmen. Auch die Maskenpflicht in Innenräumen entfällt. Soll das heißen, man kann wieder ohne Maske und 3G ins Restaurant? Oder gibt es noch etwas zu beachten? Wir haben nachgefragt.

Oberndorf - Nachdem die Corona-Schutzmaßnahmen nicht verlängert wurden und die Landesregierung die Hotspot-Regel nicht anwenden will, laufen nun auch in Baden-Württemberg nahezu alle Corona-Regeln aus. Damit fällt am kommenden Sonntag unter anderem auch die Maskenpflicht in Innenräumen. Die Umsetzung der zahlreichen Schutzmaßnahmen der letzten Monate bedeutete insbesondere für die Gastronomie eine Herausforderung. Dass nun so viele Regeln wegfallen, dürfte sich im Alltag schnell bemerkbar machen. Wie genau wird es jetzt weitergehen und was heißt das für den Gaststättenbesuch?

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So reagiert der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband

In einem Statement erklärt Daniel Ohl vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Baden-Württemberg: "Der Wegfall der meisten Anti-Corona-Maßnahmen, wie zum Beispiel 3G-Zugangskontrollen und Maskenpflicht in der Gastronomie, entspricht unseren Erwartungen und trägt der neuen Rechtslage auf Grundlage des geänderten Infektionsschutzgesetzes Rechnung. Unser Verband hatte sich stets dafür eingesetzt, dass Einschränkungen fallen sollen, wenn keine Überlastung des Gesundheitssystems droht."

Der Dehoga Baden-Württemberg appelliere an Betriebe und Gäste, im Rahmen ihrer Eigenverantwortung weiterhin bestmöglich zur Eindämmung der Pandemie beizutragen, um einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems entgegenzuwirken. "In diesem Zusammenhang", erklärt Ohl, "weisen wir darauf hin, dass gastgewerbliche Betriebe im Rahmen ihres Hausrechts weiterhin die Möglichkeit haben, Anti-Corona-Maßnahmen beizubehalten." Eine Prognose, wie viele Betriebe von dieser Möglichkeit Gebrauch machen werden, könne er allerdings nicht abgeben. Der Dehoga appelliert außerdem an die Regierungen in Land und Bund, alle Möglichkeiten zu nutzen, um die immer noch zu niedrige Impfquote zu erhöhen.

Auch Beate Gaiser, Vorsitzende der Kreisstelle Freudenstadt des Dehoga, zeigt sich erfreut über die Entlastung, die der Wegfall der Schutzmaßnahmen für die Gastronomie verspricht: "Wir in der Kreisstelle Freudenstadt, wie alle Betriebe in Baden-Württemberg, sind natürlich froh über diese Erleichterungen! Denn über zwei Jahre lang waren unsere Betriebe und unsere Mitarbeiter doch sehr mit den zusätzlichen Kontroll- und Registrierungsaufgaben belastet."

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Was bedeutet das für den nächsten Restaurantbesuch?

Es kommt also auf das individuelle Hausrecht der einzelnen Gastronomen an. Das bedeutet, dass jeder Gaststätteninhaber individuell bestimmen kann, ob in seinem Restaurant beispielsweise eine Maske getragen oder weiterhin ein 3G-Nachweis vorgelegt werden muss. Hier kann es sich also als hilfreich erweisen, sich vor dem Gaststättenbesuch zu erkundigen, ob das jeweilige Restaurant individuelle Regeln aufrechterhält, oder nicht. Im Hinblick auf die Ausgestaltung des Hausrechts weist Beate Gaiser vom Dehoga zudem darauf hin, dass die Kreisstelle Freudenstadt diesbezüglich keine Empfehlungen ausspreche: "Das muss jeder Betrieb für sich selbst entscheiden, ob noch Eingangskontrollen gemacht werden oder ob Gäste noch Masken tragen sollen."

Wie äußern sich Gastronomen dazu?

Erste Reaktionen von Gastronomen aus der Region zeigen ebenfalls viel Offenheit gegenüber dem Wegfall der Maßnahmen. So erklärt Ulrich Früh, Geschäftsführer des Hotel-Gasthofs zum Hirschen in Donaueschingen auf die Frage, ob er beispielsweise beim Thema Maske-Tragen auf seinem Hausrecht bestehen würde: "Wir werden wohl nicht auf die Maske bestehen. Wenn die Maske nicht getragen wird, kann man es kaum verhindern. Sonst produziert das nur Ärger. Bei uns sind es sowieso gerade um die fünf Meter und schon ist man am Tisch."

Ganz ähnlich sieht auch Thomas Meyer vom Hotel-Restaurant Thum in Balingen die Angelegenheit: "Jeder kann die Maske freiwillig tragen, aber wir gehen mit der Änderung mit. Wir werden jedenfalls nicht auf der Maske bestehen."