Das Hotel Tanne führt seinen Betrieb unter strengen Hygiene-Auflagen. Foto: Archiv/Tanne

Gaststätten suchen Innenraumlösungen. Einzelne Betriebe wollen Außenkonzession verlängern.

Region - Außenplätze in Gastronomien waren im Corona-Sommer heiß begehrt. Doch was, wenn die Tage kühler werden? Sind die Restaurants und Cafés der Region auf die verstärkte Nutzung ihrer Innenräume vorbereitet? Wir haben uns umgehört.

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Luftentkeimungs-Geräte in den Restaurants

„Außensitzplätze sind derzeit sehr beliebt. Wir bemerken, dass die Terrasse vor allem tags über von den Gästen stark genutzt wird“, teilt das Hotel Tanne Tonbach aus Baiersbronn auf Anfrage mit. Wenn die Zahl der Plätze in den kalten Monaten schrumpfen wird, werde man abends kaum auswärtige Gäste aufnehmen können, schreibt das Hotel weiter. 

Doch für die verstärkte Nutzung der Innenräume sei man vorbereitet. So würden beispielsweise in den Restaurants Luftentkeimungsgeräte aufgestellt werden. Im Speisebereich seien keine weiteren Änderungen notwendig, da die Gäste hier ohnehin bereits Handschuhe und Masken trügen, wenn sie beispielsweise ans Buffet gehen. Man sei sehr glücklich darüber, ausreichend Platz im Haus zu haben, um die Hygiene-Maßnahmen adäquat umsetzen zu können.

Entlastung durch Speisebereich-Erweiterung

Das Romantik Hotel Rindenmühle in Villingen-Schwenningen verfüge über eine Innenhof-Terrasse, die bei den Gästen stets sehr beliebt sei, teilt das Hotel auf Anfrage von schwarzwaelder-bote.de mit. Da die Temperaturen nun aber wieder sehr mild geworden sind, werde der Service wieder nach drinnen verlegt. Jedoch, so die Antwort des Hotels weiter, verfüge man über ein weitläufiges Gebäude und sei so zu jeder Zeit in der Lage, den gebotenen Sicherheitsabstand zu gewährleisten.

Über ein steigendes Gästeaufkommen im Restaurant sei man sich bewusst und wolle dem mit der Einbindung der Hotellobby entgegenwirken. Im Speisebereich biete man kein reines Buffet mehr an, sondern serviere den Gästen stattdessen von den Mitarbeitern einzeln abgepackte Speisen bzw. Fischgerichte oder stelle diese auf einer Abholfläche zur Verfügung. Darüber hinaus verfolge man seit Beginn der Pandemie ein striktes Hygienekonzept, das beispielsweise die stets keimfreie Frischluftversorgung im ganzen Haus und das Tragen von Mundnasenmasken regelt. Auch würden Gastdaten datenschutzkonform aufgenommen.

Einzelne Betriebe wollen Außen-Konzession verlängern

Dass Plätze im Freien derzeit besonders beliebt seien, bestätigt auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) auf Nachfrage von schwarzwaelder-bote.de. Für das Ende der Außen-Saison gebe es kein bindendes Datum, jedoch würden die meisten Hotels und Restaurants den Außenbetrieb spätestens Ende Oktober einstellen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil die Außenbewirtschaftungs-Konzessionen vieler Gemeinden und Kommunen in dieser Zeit ausliefen. In diesem Jahr, so der DEHOGA, würden etliche Betriebe versuchen, ihre Außengastronomie-Saison zu verlängern. Etwa durch das Aufstellen von Windschutzvorrichtungen, Bedachungen oder Heizstrahlern. Viele Kommunen wie beispielsweise Tübingen würden diese Vorhaben unterstützen, indem sie Außenkonzessionen über den Winter verlängern oder Heizstrahler-Verbote befristet aussetzen. 

Über die kalte Jahreszeit sei durch den Wegfall der Außenplätze mit einer Reduzierung der Sitzkapazitäten um etwa 40 Prozent zu rechnen. Gastronomien stünden im Angesicht des Herbstes vor einer doppelten Herausforderung. Es gelte, mit reduzierten Sitzplätzen kostendeckend zu arbeiten, zudem müssten die vorhandenen Kapazitäten auch ausgelastet werden. Eine gut erkennbare Hygienepraxis, die zum Sicherheitsgefühl der Gäste beiträgt, sei diesem Ziel dienlich.