Die SPD setzt auf leicht zugängliche Tests. Foto: Müller

Der SPD-Kreisvorstand hat bei einer außerordentlichen Besprechung die Corona-Situation im Landkreis Calw erörtert und einen Zehn-Punkte-Krisenplan erarbeitet. Trotz den Aussagen von Bund und Land zu kostenlosen Corona-Tests ab 1. März gebe es diese nicht flächendeckend, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD. Stattdessen hätten einige Kommunen wie beispielsweise Calw und Althengstett das Testen für Kinder, Schüler, Erzieher und Lehrer selbst in die Hand genommen. Das reiche aber nicht, zumal es Schulen im Landkreis gebe, die keine Test durchführten.

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Kreis Calw - Die Testzentren des Landkreises lägen abseits der Innenstädte auf dem Eisberg in Nagold und Wimberg in Calw sowie in Dobel. Diese seien nicht jeden Tag geöffnet und Schnelltests teilweise kostenpflichtig. Es reiche nicht, die Infektionszahlen zu veröffentlichen, es müsse kommuniziert werden, wo Testen möglich sei.

Ohne eine umfassende Teststrategie seien die derzeitigen Öffnungen "wie ein Sprung ohne Fallschirm ins Corona-Risiko", sagte der stellvertretende Kreisvorsitzende Philipp Göhner. Der SPD-Kreisvorsitzende Andreas Reichstein setzt auf folgenden Zehn-Punkte-Plan, den der Kreisvorstand verabschiedet habe:

1. Niederschwellige, bürgernahe und kostenlose Schnelltestmöglichkeiten in allen Kommunen, Schulen und Kitas für alle Bürger.

2. Testen ohne Voranmeldung und Terminvereinbarung.

3. Testen, wo sich Menschen aufhalten: In Innenstädten an zentralen Orten.

4. Der Einsatz von Selbsttest sei unkomplizierter und müsse sofort in den Testzentren angeboten werden.

5. Testen könne in derzeit leerstehenden Geschäften, nicht genutzten kommunalen Gebäuden wie Sporthallen, in geschlossenen Gastronomiebetrieben, aber auch in Zelten stattfinden.

6. In Verantwortung des Landkreises brauche es dringend eine "Test-Taskforce", damit eine Kommunikationsoffensive gestartet werden könne, die Beschaffung und Logistik der Tests sichergestellt werde, die Testzentren in den Kommunen erfolgreich in Betrieb gehen und die Testergebnisse professionell bearbeitet werden

7. Es müsse eine Kommunikationsoffensive durch das Taskforce-Team gestartet werden auf allen Medienkanälen des Landkreises und aller Kommunen, sowie in den öffentlichen Medien, um über Testmöglichkeiten tagesaktuell zu informieren

8. Für Schnelltests brauche es kein medizinisches Fachpersonal mehr, sondern zuvor qualifizierte Menschen. Selbsttest würden in Eigenverantwortung durchgeführt. Für den Betrieb der Testzentren müsse die Taskforce einen Aufruf zur Gewinnung von Ehrenamtlichen starten.

9. Neben Testen und Impfen sei die Einführung der Luca-App flächendeckend im Landkreis zu organisieren

10. Mit diesen Strategien, der Einhaltung der AHA- und Hygieneregeln, könne es möglich sein, die Fallzahlen niedrig zu halten, den Einzelhandel am Leben zu erhalten und für die Gastronomie eine Außenbewirtschaftung in Aussicht zu nehmen.