Der Friseursalon von Birgit Bantle wurde in den vergangenen 40 Jahren mehrfach an die neuesten Erfordernisse angepasst – zuletzt vor sechs Jahren. Die Inhaberin fühlt sich dort pudelwohl. Foto: Dold

Früher war die Gestaltung von ausladenden Frisuren ein echtes Kunstwerk. Heute sind Haarschnitte fast wie technische Zeichnungen: Birgit Bantle kennt sich mit beidem aus – sie betreibt ihren Friseursalon in der Brunnenstraße seit über 40 Jahren.

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Aichhalden - Der Goldene Meisterbrief zeugt davon, dass sie ihr Handwerk seit 40 Jahren glänzend beherrscht. Ihren Salon hat sie am 22. April 1980 eröffnet. Die Meisterschule hat sie im bayerischen Straubing absolviert, zuvor hatte sie ihre fünf Gesellenjahre in Freiburg, Freudenstadt und Alpirsbach absolviert. Bei Heidi Krause erlernte sie einst noch eine völlig andere Art der Frisierkunst. Damals waren viele Frisuren sehr voluminös – echte Kunstwerke eben.

Im Laufe der Jahre kamen unzählige Fortbildungen hinzu – und sogar neue Berufszweige. Seit 2002 kam bei Birgit Bantle die Fußpflege hinzu und seit 2003 ist sie auch noch Kosmetikerin. "Manche Kunden nutzen bei einem Besuch alle drei Bereiche und sind dann bis zu fünf Stunden hier", erzählt sie. Birgit Bantle hat sechs Lehrlinge ausgebildet, zeitweise hatte sie bis zu fünf Angestellte. Seit zehn Jahren ist sie jedoch "Einzelkämpferin". Der Trend gehe bei Friseursalons schon lange zu kleineren Betrieben, so ihre Beobachtung. Gerade in Corona-Zeiten sei das so auch deutlich einfacher zu handhaben.

Birgit Bantle sprüht vor Kreativität

Birgit Bantle sprüht nur so vor Kreativität. Eigentlich besucht sie jedes Jahr die Fachmesse in Düsseldorf, um sich in Sachen Frisuren auf den neuesten Stand zu bringen – corona-bedingt fällt dieser feste Termin im Jahresablauf weg, was sie sehr bedauert. "Die neuen Trends fehlen seitdem, das sieht man", so ihre Feststellung in Sachen Frisuren in Corona-Zeiten.

Die Kunden danken es Birgit Bantle, dass sie nach einem Besuch wieder wie aus dem Ei gepellt aussehen. Die se kommen aus Aichhalden und der Umgebung – dabei sind aber auch immer wieder Weggezogene, die bei einem "Heimaturlaub" bei ihr vorbeischauen und sich in Sachen Styling auf den neuesten Stand bringen lassen.

"Man kann aus fast jedem Kopf etwas machen", sagt Birgit Bantle. Sie macht sich oft schon vor einem Kundenbesuch Gedanken, was sie aus dessen Frisur machen könnte. Es gebe Techniken und Färbemöglichkeiten ohne Ende. "Manchmal bin ich wie ein Maler", sagt sie angesichts feingliedriger Färbetechniken.

Ab 30 geben Frauen mehr Geld beim Friseur aus

Eine weitere Feststellung aus ihrer langjährigen Erfahrung: Frauen würden ab etwa 30 Jahren eitler und seien dann eher dazu bereit, mehr Geld für die Frisur auszugeben. Birgit Bantle redet leidenschaftlich über Frisuren und Techniken: "Heute kann man in 20 Minuten aus glatten Haaren einen perfekten Lockenkopf machen oder umgekehrt. Genial", freut sie sich über die Möglichkeiten.

Und wo geht Birgit Bantle selbst zum Friseur? "Ich wechsle viel und beobachte genau", erzählt sie. "Minuspunkte" gibt es beispielsweise, wenn Wasser über das Gesicht läuft oder die Friseurin nach drei Telefonaten abgelenkt ist. Zudem hält sie es für zu viel des Guten, wenn sogar noch eine Fußmassage zum Haarschnitt hinzu kommt. Alle fünf Wochen, meint sie, wäre ein Friseurbesuch angebracht.