In den Albstädter Kindergärten gilt ab Dienstag eine Testpflicht. (Symbolfoto) Foto: Vennenbernd/dpa

In Albstadt besteht vom kommenden Dienstag an für alle Kinder, die in einem Kindergarten notbetreut werden, eine Corona-Schnelltestpflicht. Das hat Oberbürgermeister Klaus Konzelmann am Donnerstagabend dem Gemeinderat mitgeteilt, um sich von diesem anschließend noch grünes Licht geben zu lassen.

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Albstadt - Zu Beginn der Debatte, die dem Mehrheitsbeschluss vorausging, hatte Konzelmann seinem Unmut über die permissive Haltung der Kreisverwaltung Luft gemacht, die sich am Montag im Kreistag nicht zu einem Gebot ohne Wenn und Aber durchringen konnte und stattdessen an die Vernunft der Eltern appelliert hatte. Dadurch, so Konzelmann, habe sie den Kommunen den Schwarzen Peter zugeschoben.

Was, wie Uli Metzger von den Freien Wählern ergänzte, deshalb misslich sei, weil der Kreis die Weigerung, der Testpflicht nachzukommen, hätte sanktionieren können. Das sei den Gemeinden nicht möglich; sie könnten lediglich auf ihr Hausrecht pochen.

"Die Probleme haben eher die Eltern"

Die Mehrheit der Gemeinderäte stärkte der Stadtverwaltung den Rücken. Roland Tralmer (CDU) bekannte, auch er hätte sich vom Landkreis mehr Konsequenz gewünscht. Lara Herter (SPD) und Susanne Feil (Grüne) riefen zur Solidarität mit den Erzieherinnen und Erziehern auf; Manuela Heider, die Fraktionssprecherin der Freien Wähler, und Jessica Beck (WSA) zogen in Zweifel, dass es die Kinder seien, die sich aus Angst den Tests verweigerten: "Die Probleme haben eher die Eltern." Feil pflichtete ihnen bei: "Der Lolly ist nicht das Riesending, zu dem er gemacht wird."

Das sah Daniela Steinhart-Schwab (CDU) anders: Der Nutzen der Zwangsmaßnahme stehe doch "in keinem Verhältnis zu dem, was man den Kinderseelen antut". Sinnvoller fände sie es, die Testfrequenz in den Betrieben zu erhöhen – eine Meinung, die auch Heider vertrat. Lambert Maute (CDU) sprach sich zwar ebenfalls für eine Albstädter Testpflicht aus, nahm aber die Kreisverwaltung gegen Konzelmann und Metzger in Schutz: Die Inzidenzen seien nicht überall gleich hoch und in manchen Orten so niedrig, dass die Testpflicht dort als Überreaktion erscheinen müsse. "Lassen wir doch die Kirche im Dorf!"

Albstadt hatte er nicht gemeint. Die große Mehrheit der Gemeinderäte votierte am Ende für die Testpflicht, bei einer Gegenstimme und drei Enthaltungen. Albstadts Kirchengemeinden und die KBF, erfuhren sie vom OB, hätten sich bereits einverstanden erklärt.