Im Rahmen eines Reihentests gab es 14 positive Testungen im Olgabad.Foto: © Maksym Yemelyanov – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheitsamt meldet 17 neu bestätigte Corona-Fälle für Bad Wildbad. Meisten sind jedoch nicht wirklich neu.

17 neu bestätigte Corona-Fälle vermeldete das Calwer Landratsamt am Montagabend für Bad Wildbad. Damit war die Bäderstadt Spitzenreiter im Landkreis. 14 positive Tests gab es dabei in der Olgabad-Rehaklinik. Doch dort hält sich die Aufregung in Grenzen - neue Fälle seien nämlich nicht aufgetreten, bestätigt Julia Nickel, die kaufmännische Klinikleiterin im Gespräch.

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Bad Wildbad - Ein Anruf bei der Pressestelle des Calwer Landratsamtes bestätigt die Zahl von 17 neuen Corona-Fällen aus Tests am Samstag, Sonntag und Montag. Zudem sagt Janina Müssle, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, dass 14 Fälle in einer Einrichtung aufgetreten sind. Die positiven Tests bestätigt dann Julia Nickel, kaufmännische Klinikleiterin in der Olgabad-Rehaklinik im Gespräch mit unserer Zeitung. Aufgeregt ist sie deshalb aber nicht. Denn die Tests seien im Rahmen einer Reihentestung aufgetreten, die im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch am Ende des vergangenen Jahres stehe, und somit keine neuen Fälle, erklärt sie.

Am 18. Dezember gab es den ersten Fall im Olgabad. Auch wenn sofort Maßnahmen ergriffen worden seien, erhöhte sich die Zahl deutlich, laut Medienberichten auf mehr als 60. Etwa ein Drittel der positiv Getesteten waren Mitarbeiter, der Rest Patienten. Aber: "Seit 29. Dezember hatten wir keine neuen Fälle mehr", sagt Nickel.

Doch woher kommen dann die positiven Tests? Die Antwort ist einfach: Aus Reihentestungen, die in Einrichtungen wie zum Beispiel Kliniken vorgenommen werden, in denen es viele Corona-Fälle gegeben hat. Nun wurde bei einigen Getesteten noch das Virus nachgewiesen, die aber symptomfrei waren und bereits die Quarantäne verlassen hätten, so Nickel weiter. Das komme daher, dass der PCR-Test das Virus bis zu 24 Tage nachweisen könne, bei älteren Personen sogar bis zu 60 Tage, wie Nickel erklärt.

Ab CT-Wert von über 30 nicht mehr ansteckend

Dies bedeute aber nicht automatisch, dass diese positiv Getesteten auch noch ansteckend seien. Entscheidend hierfür ist laut Nickel der sogenannte CT-Wert (Cycle-Threshold-Wert), der die Viruslast im Körper zeige. Wenn dieser Wert höher als 30 sei, dann gelte man nicht mehr als infektiös, so Nickel weiter. Die genauen Werte erhalte die Klinik – und damit wohl auch das Gesundheitsamt – allerdings erst am Mittwoch vom Labor.

Rund 120 Tests seien bei allen Patienten und den anwesenden Mitarbeitern vorgenommen worden. Lediglich fünf der infizierten Patienten zeigten noch Symptome und seien deshalb derzeit noch isoliert. Die kaufmännische Klinikleiterin spricht ihren Mitarbeitern ein großes Lob aus: "Wir sind stolz und dankbar auf unsere Mitarbeiter, die das alles mitgetragen haben."

Sie erzählt, dass sogar positiv getestete, aber symptomfreie Mitarbeiter weiter gearbeitet hätten und auf den Stationen mit den ebenfalls positiv getesteten Patienten gearbeitet hätten, um dort für die nötige Betreuung zu sorgen. Denn im Rahmen der sogenannten "Kohortierung" seien die Patienten getrennt worden und es gab Etagen, die nur mit infizierten Personen belegt gewesen seien. Bei diesen Personen konnten auf Anordnung des Gesundheitsamtes auch keine Therapien gemacht werden, um die Gefahr von Ansteckungen zu minimieren.

Mittlerweile habe sich die Situation aber deutlich entspannt, sagt Nickel. Seit 4. Januar würden wieder neue Patienten aufgenommen, am Montag wurden auch die Therapiebereiche und der Speisesaal wieder geöffnet – natürlich nur für negativ getestete Patienten. Außer beim Essen selbst gilt dabei eine strikte Maskenpflicht.

Und zudem gibt es bereits seit Oktober ein Besuchsverbot. Eigentlich habe man vorgehabt, das an Weihnachten für zwei Tage zu lockern, wegen des Infektionsgeschehens sei dies aber nicht möglich gewesen. Nun habe man mehrere Tablets angeschafft, die sich die Patienten ausleihen könnten, um mit ihren Angehörigen über Videoanrufe in Kontakt treten zu können. Auch telefonisch gebe man den Angehörigen im Rahmen der Datenschutzbestimmungen gerne Auskunft über den Gesundheitszustand der Patienten, wenn es der Arbeitsaufwand zulasse. Dieses Besuchsverbot werde in den kommenden Wochen weiter gelten, solange die Fallzahlen nicht weiter runtergehen, verdeutlicht Nickel.

Dennoch ist sie für die Rehaklinik optimistisch: "Wir haben es fast hinter uns und haben es gut bewältigt."