Die Betreiber des "Basler Hof" konnten auch die Zeit der Schließungen in diesem Jahr sinnvoll nutzen. Foto: Fehrenbacher

Betreiber sind dennoch positiv gestimmt. "Wir haben vieles gelernt dieses Jahr."

Bereits der erste Lockdown traf Hotels hart. Denn sie mussten den Betrieb komplett einstellen. Auch für den "Käppelehof" und den "Basler Hof" war dieses Jahr ganz anders als geplant. Dennoch sind nicht alle Auswirkungen negativ gewesen.

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Lauterbach - "2020 ist für uns ein ganz schwieriges Jahr", sagt Nina Gutknecht, Juniorchefin des Hotel Käppelehof in Lauterbach. Denn sie mussten ihr Hotel von März bis Juni komplett schließen und auch als Übernachtungen wieder erlaubt waren, sei es zu Einschränkungen gekommen. "Da wir ein Wellnesshotel sind, war das für uns besonders schwer, denn Schwimmbad und Sauna mussten nach dem Ende des ersten Lockdowns erst einmal noch geschlossen bleiben, auch wenn schon wieder Übernachtungsgäste kommen konnten", so Gutknecht.

Von Juli bis Oktober sei das Geschäft allerdings sehr gut gelaufen. "Im Sommer konnten wir dann die Vorjahreszahlen erreichen und sogar übertreffen. Wir haben auch deutlich gemerkt, dass sich aufgrund der Corona-Pandemie mehr Menschen als in den Vorjahren für einen Sommerurlaub in Deutschland entschieden haben, anstatt ins Ausland zu fahren", freut sich die Juniorchefin. Die erneute Schließung treffe sie aber hart. "Man lebt immer in einer Ungewissheit und ein Stück weit mit Angst. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Sache mit einer Schließung im November noch nicht erledigt ist", sagt sie.

Rezeption trotzdem dauerhaft besetzt

Auch wenn Geschäftsreisen im November erlaubt seien, werde das Geschäft viel Zeit benötigen, um sich zu erholen. Denn im Käppelehof gebe es nur ungefähr zwei Prozent Geschäftsreisen, wohingegen 98 Prozent Privatreisende sind.

"Unser Restaurant hat jetzt natürlich auch geschlossen, daher trifft uns das Ganze in doppelter Hinsicht", bedauert Gutknecht. Auch wenn das Hotel im November geschlossen bleibt, sei die Rezeption tagsüber besetzt. Denn es müsse sich um eventuelle Stornierungen gekümmert werden und Geschäftsreisende würden gerne aufgenommen.

"Unser Corona-Jahr war ganz klar anders als man ein Geschäftsjahr erwartet, dennoch sind wir entspannt durch gekommen", sagt Christina Haas, Juniorchefin vom Wellness-Hotel Basler Hof.

Viel gemeinsame Zeit mit der Familie

Während der Schließungen konnten Dinge die liegen geblieben waren, abgearbeitet werden. Außerdem konnte sie gemeinsam mit ihrem Mann, ihren Eltern und den beiden Kindern im Schulalter "sehr viel schöne und qualitativ hochwertige Zeit" verbringen. Dank guter Unterstützung hätten sie mit gutem Budget in den zweiten Lockdown gehen können. "Im Prinzip muss man sich in unserem Gewerbe immer neu erfinden und jedes Jahr ist anders. Sicherlich hätten wir nicht so viel in Sachen Hygiene verändert, aber dieses Jahr war das nötig", zieht Haas Bilanz.

In den Gästezahlen sei eine deutliche Veränderung erkennbar. Von vorher 65 Prozent Geschäftsreisen und 35 Prozent Privatreisen hätten sich die Zahlen auf kaum mehr als zehn Prozent Geschäftsreisende und 90 Prozent Privatreisende verändert.

"Wir haben unser Angebot dieses Jahr mehr nach draußen verlegt und zwei Mal wöchentlich eine Poolparty mit DJ angeboten", erzählt sie. Wenn etwas nicht wie geplant erlaubt gewesen sei, seien sie erfinderisch geworden. "Wir haben die verbotenen Dampfbäder in Trocken-Saunen umgewandelt und aus dem offenen Frühstücksbuffet wurde ein Buffet mit 1000 kleinen Einzelgläschen", berichtet die Inhaberin.

Durch Gäste, die im Sommer zur Erholung nach einer Corona-Infektion zu ihnen gekommen sind, wisse sie, wie sich eine Infektion mit ihren Folgeerscheinungen äußern kann. Eine Absenkung der Zahlen sei ihrer Meinung nach nur durch harte Eingriffe zu erreichen. "Dies hat nun einmal auch unsere Branche getroffen", sagt Haas. Trotz zweiter coronabedingter Schließung zieht Christina Haas aus allem das Positive. "Wir haben vieles gelernt dieses Jahr. Dass Familie wichtig ist und auf wen man sich verlassen kann", lautet ihr Fazitzum Corona-Jahr.