Die Schultafel bleibt für viele Schüler auch am Montag unerreichbar. Wegen hoher Inzidenzen wird aus der geplanten Rückkehr an die Schulen am Montag nichts – zumindest in Rottweil. Foto: Stratenschulte/dpa

In Rottweil bleiben die Schulen am Montag zu, die Kindertagesstätten hingehend öffnen zumindest an diesem einen Tag. Das berichten Bürgermeister Christian Ruf und Fachbereichsleiter Bernd Pfaff im Gespräch mit unserer Zeitung am Sonntag.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

Rottweil - Die dynamische Entwicklung bei den Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen hatte eine weitestgehende Schulöffnung am Montag in Frage gestellt. Am Wochenende reagierten die Schulleitungen in Abstimmungen mit den Schulträgern. In Rottweil bleiben die Schulen, die in städtischer Schulträgerschaft sind, am heutigen Montag geschlossen. Ebenso die freien Schulen – also die Waldorfschule in Rottweil und die Maximilan-Kolbe-Schule in Rottweil-Hausen. Das berichten Bürgermeister Christian Ruf und Fachbereichsleiter Bernd Pfaff im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten am Sonntag.

1200 Kinder und ihre Eltern betroffen

Die Kindertagesstätten und Einrichtungen hingegen sollen zumindest am Montag öffnen, um die Eltern nicht in die Bredouille zu bringen. Immerhin seien 1200 Kinder und ihre Eltern betroffen. Wie es am Dienstag und den Rest der Woche weitergeht, ist indes noch unklar. Voraussichtlich wird aufgrund der hohen Inzidenz (über 200) keine andere Möglichkeit bestehen, als nach den Regeln der Corona-Notbremse und der am Wochenende von der Landesregierung beschlossenen neuen Coronaverordnung auch diese Einrichtungen zuzumachen.

In einer am Sonntag herausgegebenen Pressemitteilung erläutert die Stadtverwaltung dieses Vorgehen. Einleitend heißt es, dass bis kurz vor dem Wochenende die Zeichen der Schulen ab Montag auf Öffnung gestanden hätten. Dies habe jedoch unter dem Vorbehalt der sich entwickelnden Inzidenzzahlen gestanden. Ab einer Inzidenz von über 200 über drei Tage hinweg sollte wieder geschlossen werden. Die Inzidenz im Landkreis lag am Freitag und Samstag knapp über 200 – für Sonntag lag der Wert zum Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht fest.

Die Stadtverwaltung verweist auf einen Medien-Bericht, wonach der Amtschef des Kultusministeriums, Michael Föll, erklärt habe, dass das Kultusministerium pragmatische Lösungen für Grenzfälle wolle. Demnach sollen die Schulleitungen einen Ermessensspielraum bekommen, wenn in ihrem Kreis am Donnerstag oder Freitag die Inzidenz von 200 erstmalig überschritten worden sei und die Tendenz weiter so bleibe. Dann könnten sie die Schule – außer für Abschlussklassen und Notbetreuung – geschlossen lassen.

Am Samstagabend entschied der Landkreis für seine Berufsschulen (auch am Standort Rottweil), von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen und die Berufsschulen aus der Präsenz zu nehmen. Dabei sei den Kommunen nahegelegt worden, für die städtischen Schulen ebenso zu verfahren. Die Schulleiterinnen und Schulleiter in Rottweil hätten diese Auffassung geteilt. "Diese Einschätzung der Leitungen vor Ort ist uns wichtig. Deshalb möchten wir die kurzfristig zur Verfügung gestellte Möglichkeit nutzen", so Bürgermeister Ruf.

Kindergärten bleiben offen

Damit bleiben sämtliche Schulen in Trägerschaft der Stadt Rottweil ab dem heutigen Montag weiterhin für den Regelbetrieb vor Ort geschlossen. Die Notbetreuung für die Klassen 1 bis 7 sei eingerichtet und gewährleistet. Die Abschlussklassen nähmen weiterhin nach den bisherigen Modalitäten am Präsenzunterricht teil. Auch mit den Schulen in freier Trägerschaft sei diese Verfahrensweise abgestimmt, so dass die Waldorfschule Rottweil sowie die Maximilian-Kolbe-Schule in Hausen ebenso verfahren werden.

"Wir hätten uns sehr gewünscht, dass die Schulen, zumindest in weiten Teilen wieder in Präsenz geöffnet hätten werden können. Wir sind uns darüber im Klaren, dass viele Kinder wie auch Eltern dies herbeigesehnt haben. Vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Infektionszahlen haben wir nun – in Abstimmung mit den Schulleitern vor Ort und den weiteren Schulträgern – diesen pragmatischen Weg genutzt und bitten um Verständnis für diese Entscheidung. Unsere Intention war, hier möglichst verantwortungsbewusst im Sinne aller zu handeln", so Ruf.

Die Kindergärten und Kinderkrippen bleiben am Montag jedoch in vollem Umfang geöffnet, heißt es weiter. Es sei aber zu erwarten, dass auch hier zeitnah nur noch eine Notbetreuung möglich sein werde. "Es war uns jedoch ein Anliegen, den Eltern so viel Zeit wie möglich einzuräumen, für den Fall der Fälle alternative Betreuungen zu organisieren", äußert Ruf abschließend. Auch hierzu sei mit sämtlichen Trägern eine Abstimmung erfolgt.