Der Kostümball der Narrhalla, der Kabisball in Rottweil-Altstadt und der Zimmerner Bürgerball sind für 2022 abgesagt. Foto: Siegmeier

Die Narrenzünfte Zimmern und Rottweil-Altstadt sowie die Rottweiler Narrhalla und die TGA sagen ihre Saalveranstaltungen mit Blick auf die Entwicklung der Pandemie ab. Kabisball, Bürgerball und Kostümball wird es 2022 also nicht geben.

Rottweil - "Wir teilen schweren Herzens mit, dass es 2022 keinen Kabisball, keinen Bürgerball und keinen Kostümball geben wird". Mit dieser Nachricht warteten die Kabiszunft Altstadt, die TGA die Narrenzunft Zimmern und die Narrhalla am Donnerstagabend auf. Viele hatten gehofft, doch in den vergangenen Wochen wurden die Hoffnungen auf "normale" Fastnachtsbälle wie sie hier alle kennen und lieben, nahezu im Keim erstickt, denn die Inzidenzzahlen steigen und steigen.

Die Einigkeit als wichtiges Signal

"Normalerweise müssten wir langsam mit den Proben beginnen, wenn wir einen Ball veranstalten" sagt Gerhard Hipp, Zunftsäckelmeister der Kabiszunft. Doch das mache im Moment überhaupt keinen Sinn und sei auch gar nicht möglich. Und so hatten sich die Vertreter von Kabiszunft, Turngemeinde Altstadt (TGA), Narrhalla, Narrenzunft Zimmern, Musikverein Zimmern, Narrenzunft Bühlingen und TSV Bühlingen kürzlich über die bevorstehende fünfte Jahreszeit und die derzeitige Coronalage ausgetauscht. Einhellig seien sie zu der Entscheidung gekommen, den Bällen eine Absage zu erteilen.

"Die Entwicklungen, speziell auch in unserem Landkreis, lassen zum heutigen Zeitpunkt die Veranstaltung eines Balls nicht realistisch erscheinen", betonen sie. Wichtig sei ihnen gewesen, gemeinsame Sache zu machen und Einigkeit zu bewahren. "Es ist eine Fastnacht und wir alle sind Akteure", betonte Stephan Drobny. Die Einigkeit sei ein wichtiges Zeichen oder Signal.

Nicht die Fasnet ist abgesagt

Wichtig ist ihnen aber eines: "Die Fastnacht 2022 ist nicht abgesagt", so Stephan Drobny, Oberelfer der Narrhalla und leidenschaftlicher Fastnachter. Die Fastnacht trage man im Herzen, sagt er. Absagen könne man solch eine Tradition nicht, betont er. Aber dennoch werde die Fastnacht im kommenden Jahr nochmals eine andere sein, "als wir sie kennen", sind sich alle sicher. Ein Fastnachtsball aber sei eine Veranstaltung, bei der die Gäste ausgelassen feiern und miteinander ins Gespräch kommen möchten. Mit Maske sei das schwierig – "Stimmung kommt da sicher keine auf", sagen sie.

"Stimmung kommt da sicher keine auf"

In einer Videokonferenz nehmen Tobi Seeger von der TGA, Gerhard Hipp von der Kabiszunft, Daniel Rühle von der Zimmerner Narrenzunft und Stephan Drobny von der Narrhalla Stellung. "Die Verantwortung ist einfach zu groß", so Drobny mit Blick auf Saalveranstaltungen. Außerdem müsse man die Personenzahl reduzieren, Abstände einhalten, da stehe dann der Aufwand in keinem Verhältnis. "So ein Ball passt momentan einfach nicht in die Zeit", betont auch Zimmerns Narrenmeister Daniel Rühle.

Arbeiten am Alternativprogramm

Alle seien aber bereits jetzt bemüht, ein Alternativprogramm auf die Beine zu stellen. Man habe ja noch etwas Zeit. Die Kabiszunft wolle wieder mit einer DVD aufwarten, so wie bereits auch in diesem Jahr, so die Auskunft.

In Zimmern werden keine Abstauber entsandt

Momentan seien nur mal die großen Ballveranstaltungen abgesagt. Alles andere müsse man sehen. "Abstauber werde ich 2022 definitiv nicht entsenden", kündigt Daniel Rühle indes bereits jetzt an. "Bei uns ist das Abstauben noch offen. Wir warten noch ab", informiert hingegen Gerhard Hipp.

Bis zur Fastnacht Ende Februar wolle man dann einfach mal schauen, was geht, geben sich alle zuversichtlich.