Zwei weitere Fälle
Einigen jedoch scheint das Vorgehen gewaltig gegen den Strich zu gehen. So kritisiert ein Vater, der sich per E-Mail an den Schwarzwälder Boten wendet: "Der Informationsfluss seit dem Ausscheiden der Kinderhausleitung [ist] desaströs." Er spricht davon, dass die Eltern erst nach dem offiziellen Beginn des Kindergartentages informiert worden seien. Darüber hinaus habe sich die Erzieherin schon fast eine Woche zuvor krank gemeldet – einen Test habe sie aber erst am Montag machen dürfen, schreibt der Vater. "Gerade im Falle der Pandemie kann jeder Tag die mögliche Infektionskette exponentiell erhöhen."
Warum die Mitarbeiterin erst so spät getestet wurde, darauf hat Götz auch keine Antwort parat. Die Gründe hierfür könne die Stadtverwaltung nicht beurteilen. In dieser Sache liege das "Heft des Handelns" beim Gesundheitsamt. Für die Stadt sei die Mitarbeiterin, so lange kein positives Testergebnis vorliegt, ein Verdachtsfall. Und die Stadt reagiere nicht auf Verdachtsfälle, "sonst müssten wir gleich alles schließen", so Götz. Nachdem aber das Ergebnis da war, habe die Stadt sofort reagiert, beteuert die Fachbereichsleiterin. Noch am Abend seien Gesundheitsamt und Stadt miteinander in Kontakt getreten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Stadtverwaltung geht laut Mitteilung davon aus, dass die beiden betroffenen Gruppen bis einschließlich 18. November geschlossen bleiben. Das hänge jedoch davon ab, ob noch weitere Fälle auftreten.
Eventuell drei Gruppen der Kita in Quarantäne
Das ist nun eingetreten, wie sich am Mittwochabend herausstellt. Zwei weitere Mitarbeiterinnen der geschlossenen Gruppen wurden positiv getestet, bestätigt Götz. Das könnte unter Umständen bedeuten, dass auch die dritte Gruppe in der Krippe, die "Mäuse", in Quarantäne müssen, mutmaßt Götz. Nicht aber wegen der Erzieherinnen: Zwei dieser Gruppe seien zuletzt krankheitsbedingt nicht in der Einrichtung gewesen. "Das erwies sich im Nachhinein als Glücksfall: Sie waren nicht in Kontakt mit der nun positiv getesteten Kollegin", steht in der Mitteilung. Vielmehr stelle sich jetzt die Frage, ob über die Kinder ein kritischer Kontakt zwischen den Gruppen hergestellt wurde. Doch dies zu beurteilen liege in der Hand des Gesundheitsamts, meint Götz. Betroffen könnte auch die Kernzeitbetreuung sein. Was das konkret bedeute, könne man zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen. Die übrigen Gruppen im Kinderhaus Heumaden seien von der Schließung nicht betroffen.
Eltern und Kinder der betroffenen Gruppen, die Symptome zeigen, werden gebeten, sich telefonisch mit ihrem Hausarzt oder mit dem Gesundheitsamt unter der Telefonnummer 07051/1 601 60 in Verbindung zu setzen.
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