Zwei Gruppen im Kinderhaus Heumaden bleiben vorerst geschlossen. (Symbolfoto) Foto: Daniele Pietrobelli – stock.adobe.com

Mitarbeiterinnen positiv auf das Coronavirus getestet. Krippe betroffen. Eltern kritisieren Vorgehen.

Calw-Heumaden - Seit Mittwoch, 11. November, bleiben zwei Gruppen im Kinderhaus Heumaden geschlossen. Das teilt die Stadtverwaltung in einem Schreiben mit. Grund dafür ist die Corona-Infektion einer Mitarbeiterin. Wenig später dann das "Update": Zwei weitere Mitarbeiterinnen wurden ebenfalls positiv gestestet.

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Im Kinderhaus bleiben in der Kinderkrippe die "Käfergruppe" sowie die "Schmetterlingsgruppe" geschlossen. Das Gesundheitsamt hatte die vorübergehende Schließung empfohlen, nachdem eine Mitarbeiterin positiv getestet wurde, heißt es dazu in einer Mitteilung der Stadt.

Die Eltern wurden am Vorabend per E-Mail und Telefon über die Schließung informiert, sagt Isabel Götz, die als Leiterin des Fachbereichs Bildung, Kultur und Tourismus für die Kindergärten zuständig ist. Diejenigen, die das nicht mehr erreichte, bekamen die Neuigkeiten am nächsten Morgen mit "und mussten kurzfristig umdisponieren". Die Eltern der Kinder der nicht betroffenen Gruppen wurden einen Tag später über die Geschehnisse in Kenntnis gesetzt. "Da aufgrund der stark angestiegenen Zahlen der vergangenen Tage und Wochen allen bewusst war, dass dieser Fall eintreten kann, reagierten die meisten Eltern mit Verständnis", heißt es in der Mitteilung.

Zwei weitere Fälle

Einigen jedoch scheint das Vorgehen gewaltig gegen den Strich zu gehen. So kritisiert ein Vater, der sich per E-Mail an den Schwarzwälder Boten wendet: "Der Informationsfluss seit dem Ausscheiden der Kinderhausleitung [ist] desaströs." Er spricht davon, dass die Eltern erst nach dem offiziellen Beginn des Kindergartentages informiert worden seien. Darüber hinaus habe sich die Erzieherin schon fast eine Woche zuvor krank gemeldet – einen Test habe sie aber erst am Montag machen dürfen, schreibt der Vater. "Gerade im Falle der Pandemie kann jeder Tag die mögliche Infektionskette exponentiell erhöhen."

Warum die Mitarbeiterin erst so spät getestet wurde, darauf hat Götz auch keine Antwort parat. Die Gründe hierfür könne die Stadtverwaltung nicht beurteilen. In dieser Sache liege das "Heft des Handelns" beim Gesundheitsamt. Für die Stadt sei die Mitarbeiterin, so lange kein positives Testergebnis vorliegt, ein Verdachtsfall. Und die Stadt reagiere nicht auf Verdachtsfälle, "sonst müssten wir gleich alles schließen", so Götz. Nachdem aber das Ergebnis da war, habe die Stadt sofort reagiert, beteuert die Fachbereichsleiterin. Noch am Abend seien Gesundheitsamt und Stadt miteinander in Kontakt getreten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Stadtverwaltung geht laut Mitteilung davon aus, dass die beiden betroffenen Gruppen bis einschließlich 18. November geschlossen bleiben. Das hänge jedoch davon ab, ob noch weitere Fälle auftreten.

Eventuell drei Gruppen der Kita in Quarantäne

Das ist nun eingetreten, wie sich am Mittwochabend herausstellt. Zwei weitere Mitarbeiterinnen der geschlossenen Gruppen wurden positiv getestet, bestätigt Götz. Das könnte unter Umständen bedeuten, dass auch die dritte Gruppe in der Krippe, die "Mäuse", in Quarantäne müssen, mutmaßt Götz. Nicht aber wegen der Erzieherinnen: Zwei dieser Gruppe seien zuletzt krankheitsbedingt nicht in der Einrichtung gewesen. "Das erwies sich im Nachhinein als Glücksfall: Sie waren nicht in Kontakt mit der nun positiv getesteten Kollegin", steht in der Mitteilung. Vielmehr stelle sich jetzt die Frage, ob über die Kinder ein kritischer Kontakt zwischen den Gruppen hergestellt wurde. Doch dies zu beurteilen liege in der Hand des Gesundheitsamts, meint Götz. Betroffen könnte auch die Kernzeitbetreuung sein. Was das konkret bedeute, könne man zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen. Die übrigen Gruppen im Kinderhaus Heumaden seien von der Schließung nicht betroffen.

Eltern und Kinder der betroffenen Gruppen, die Symptome zeigen, werden gebeten, sich telefonisch mit ihrem Hausarzt oder mit dem Gesundheitsamt unter der Telefonnummer 07051/1 601 60 in Verbindung zu setzen.