Kindgerechte Lollitests kommen nun in den Balinger Kinderbereuungseinrichtungen zum Einsatz. Foto: Reichel

Kommende Woche beginnen in den Balinger Kinderbetreuungseinrichtungen die Tests der Jüngsten auf das Coronavirus. Die Stadtverwaltung hat dafür kurzfristig 5000 sogenannte Lolli-Tests geordert. Oberbürgermeister Helmut Reitemann appelliert an alle Eltern, bei den Testungen mitzumachen.

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Balingen - Lolli-Test? Als ein Sechsjähriger dieser Tage nach der Berichterstattung in unserer Zeitung am Samstag hört, dass er demnächst in seinem Balinger Kindergarten damit auf das Virus getestet werden soll, fällt die Reaktion altersgerecht aus: "Ich will Cola-Geschmack!" Und wenn’s den nicht gibt? Nicht schlimm, sagt der Bub, testen lassen wolle er sich trotzdem.

5000 Kits bestellt

Tatsächlich sollen in den Balinger Einrichtungen – den städtischen wie jenen der kirchlichen und freien Träger – in der kommenden Woche umfangreiche Tests der Kinder beginnen. Darauf haben sich laut Bürgermeister Reinhold Schäfer die Einrichtungen am Montag verständigt. An diesem Mittwoch sollen die Lolli-Tests an die Kitas verteilt werden. Die Stadt hat dafür eine erste Charge geordert, 5000 Stück. Die Kosten dafür betragen rund 37 000 Euro. Man habe sich dabei einer Sammelbestellung für Kommunen des Zollernalbkreises, angestoßen von Winterlingen, angeschlossen, berichtete Schäfer am Dienstagabend im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats. Je nach Bereitschaft der Eltern, ihre Kinder zu testen, reiche diese Menge an Testkits für drei bis vier Wochen, sagte Harry Jenter, Leiter des Fachamts.

Den Abstrich nehmen sollen die Eltern, zwei Mal pro Woche, und zwar Zuhause, im vertrauten Umfeld der Kinder. Für jedes Kind gibt’s zwei "Lollies" pro Woche. Die Sprösslinge lutschen an den beiden Testtagen Dienstag und Freitag zwei Minuten daran, der "Lolli" kommt dann in eine Lösung, nach zehn bis 15 Minuten liegt das Ergebnis vor. Fällt es negativ aus, kann das Kind in seine Einrichtung; das Testkit muss dabei als Nachweis mitgebracht werden. Fällt es positiv aus, darf das Kind nicht in die Kita, sondern muss einen PCR-Test nachschieben.

Für dieses Vorgehen – den Test zuhause – habe man sich ganz bewusst entschieden, sagte Harry Jenter am Dienstag. Zum einen würde dadurch der Ablauf in den Einrichtungen nicht belastet. Und es würden größere Menschenansammlungen vermieden, die etwa während es wartens auf die Ergebnisse entstehen könnten. Der andere große Vorteil: Wenn der Test positiv ausfällt, muss nur das betroffene Kind in Quarantäne. Würde in den Einrichtungen getestet, müssten bei einem positiven Treffer je nach Kontaktlage ganze Gruppen nach Hause geschickt werden.

"Vertrauen aufbauen"

Bei einer Umfrage Eltern von Kindern, die städtische Einrichtungen besuchen, hat sich laut Harry Jenter rund die Hälfte der Befragten bereiterklärt, dass ihre Kinder auf das Virus getestet werden. OB Reitemann stellte klar, dass die Tests auf freiwilliger Basis erfolgen – eine Testpflicht bestehe nicht. Durch die einfache Handhabung der Lolli-Tests wolle man indes "Vertrauen aufbauen" und so eine möglichst hohe Quote erreichen. Er werde in einem Elternbrief dazu aufrufen. dass möglichst viele Kinder getestet werden.