Um Impfgegner zu überzeugen, griffen Politiker auch auf falsche Zahlen zurück. Das gefährdet das Vertrauen in die gewählten Mandatsträger. Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Im Werben für Impfungen nutzten Politiker auch falsche Daten. Das beschädigt das Vertrauen in die Demokratie.

Stuttgart - Die Zahlen, so scheint es, sprechen eine klare Sprache: Bei Ungeimpften liege die Sieben-Tage-Inzidenz bei mehr als 1000, bei Geimpften betrage sie rund 100, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schon vor Wochen und zog daraus den Schluss: „Es handelt sich um eine Pandemie der Ungeimpften.“ Und es bestehe ein „direkter Zusammenhang von niedrigen Impfquoten und hohen Infektionsraten“. Ganz ähnlich ging Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) vor, als er im November erklärte, 90 Prozent der Neuinfektionen seien auf Ungeimpfte zurückzuführen. Es handele sich um ein „klares Bild“.