Ein medizinischer Mitarbeiter bereitet während einer Studie im St. George’s University Hospital in London eine Dosis mit dem Corona-Impfstoff von Novavax für eine Impfung vor. Foto: dpa/Alastair Grant

In Deutschland wird bisher mit vier Corona-Impfstoffen gearbeitet. Das Vakzin des US-Herstellers Novavax soll als fünftes Präparat Ende Februar ausgeliefert werden. Fragen und Antworten zu dem Vakzin Nuvaxovid.

Der US-Impfstoffhersteller Novavax hat sein Vakzin gegen Covid-19 – Nuvaxovid (NVX-CoV2373) – eigenen Angaben zufolge erfolgreich bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren getestet. Die Wirksamkeit des Mittels liege nach den Ergebnissen einer Phase-3-Studie bei 82 Prozent, teilte der Hersteller am Freitag mit.

Der Impfstoff mit zwei Dosen wurde im Rahmen klinischer Studien in den USA an mehr als 2200 Jugendlichen getestet. Im Studienzeitraum war die Delta-Variante vorherrschend. „Wir sind ermutigt durch die Ergebnisse in dieser jugendlichen Population angesichts des anhaltenden Bedarfs an alternativen Impfstoffoptionen“, sagte der Chefmediziner des Unternehmens, Filip Dubovsky.

Wann wird Nuvaxovid ausgeliefert?

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Stuttgart werden die Auslieferungen nach derzeitigem Stand am 21. Februar beginnen. Man gehe davon aus, dass in dieser Woche dann auch mit den Impfungen begonnen werden könne, teilte ein Sprecher mit. Das Ministerium rechnet zu Beginn mit der Lieferung von rund 500 000 Impfdosen verteilt über mehrere Wochen.

Gibt es Nebenwirkungen?

Impfreaktionen und Nebenwirkungen können grundsätzlich bei allen Impfungen auftreten – auch bei den Corona-Schutzimpfungen.

Die Nebenwirkungen klingen normalerweise in wenigen Tagen wieder ab und stellen in der Regel auch keinen Anlass zur Sorge dar.

In der Zulassungsstudie gab es keine Hinweise darauf, dass es durch die Impfung mit Nuvaxovid zu schweren Nebenwirkungen kommen kann. Die Wirksamkeit des Vakazins liegt nach Angaben des Herstellers nach den Ergebnissen einer Studie vom Ende vergangenen Jahres bei 90,4 Prozent.

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Was sind die möglichen Nebenwirkungen?

– Empfindlichkeit und Schmerzen an der Injektionsstelle mit Rötung und Schwellung

– Kopfschmerzen oder Müdigkeit

– Übelkeit oder Erbrechen

– Muskel- und Gelenkschmerzen

– Fieber und Schüttelfrost

Was meint proteinbasierter Impfstoff?

In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) den Novavax-Impfstoff seit Anfang Februar für Erwachsene ab 18 Jahren. Der Novavax-Impfstoff wurde am 20. Dezember 2021 von den europäischen Behörden zugelassen.

Das Novavax-Präparat ist proteinbasiert und unterscheidet sich von anderen in der Europäischen Union bisher zugelassenen Vakzinen, bei denen es sich entweder um sogenannte mRNA- oder Vektorimpfstoffe handelt. Behörden und Politik hoffen, dass er für Menschen interessant sein könnte, die Impfungen mit den anderen Vakzinen skeptisch betrachten.

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Wie funktioniert Nuvaxovid?

Und so funktioniert der Impfstoff: Bei Nuvaxovid wird der Körper mit winzigen Partikeln des Corona-Erregers konfrontiert. Im Fall des Novavax-Wirkstoffs ist es das sogenannte Spike-Proteins von Sars-CoV-2. Das Coronavirus nutzt dieses Protein, um an die Körperzellen anzudocken und die Aufnahme in die Zelle zu vermitteln.

Wie die mRNA-Impfstoffe wird auch Nuvaxovid in zwei Impfdosen im Abstand von drei Wochen zur Grundimmunisierung verabreicht. Eine Booster-Impfung ist ebenfalls möglich. Das Vakzin ist für alle Personen ab 18 Jahren zugelassen.

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