Das zentrale Corona-Abstrichzentrum hat für symptomlose Personen am Mittwoch von 13 bis 15 Uhr geöffnet. (Symbolfoto) Foto: © dusanpetkovic1 – stock.adobe.com

Am Schwarzwald-Baar-Klinikum in Villingen wird die Lage durch immer mehr Corona-Patienten ernster – der sonstige Betrieb wird eingeschränkt.

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Schwarzwald-Baar-Kreis - Am Schwarzwald-Baar-Klinikum wird die Lage zunehmend ernster. Das Krankenhaus muss wegen der Aufnahme von immer mehr Corona-Patienten reagieren. Die Situation sei "angespannt", teilt Pressesprecherin Sandra Adams mit. "Im Schwarzwald-Baar-Klinikum klettern die Fallzahlen der Patienten mit Covid-19 zunehmend nach oben." Aktuell sind 72 Patienten stationär aufgenommen (Stand 3. Mai). Davon befinden sich zwölf Patienten auf der Intensivstation. Das Schwarzwald-Baar-Klinikum reagiert auf die inzwischen angespannte Lage und hat damit begonnen, die Versorgung von Nicht-Notfall-Patienten einzuschränken.

"Die Belastung für das Klinikum und seine Mitarbeiter ist hoch", erklärt Simon Steiff, Medizinischer Direktor. Die Behandlung der Patienten mit Covid-19 sei sehr langwierig und aufwändig. Gleichzeitig wird das Klinikum als Zentralversorger der Region und überregionales Traumazentrum auch hinsichtlich anderer Notfälle gefordert. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, die dringlichen Fälle zu versorgen. Es braucht gebündelte Kräfte, um die Patientenversorgung zu sichern. Den sogenannten Normalbetrieb parallel zur Covid-Patienten-Behandlung uneingeschränkt aufrecht zu erhalten, ist im Moment personell nicht leistbar", so Steiff.

Eingeschränkte Kapazität

Die Fachabteilungen widmen sich schwerpunktmäßig der Versorgung von Notfällen und besonders dringlichen Fällen. Im Klinikum werden geplante, nicht dringliche Eingriffe verschoben. Dazu gehören beispielsweise orthopädische Operationen sowie auch andere, teilweise lange terminierte Behandlungen.

Personalsituation

Durch die zahlreichen schwer kranken Covid-Patienten, die jetzt zu versorgen sind, steigt der Bedarf sowohl an ärztlichem als auch an pflegerischem Personal sehr. Covid-19-Patienten werden nach Möglichkeit am Standort Donaueschingen behandelt. Das bedeutet unter anderem, dass Beschäftigte, die sonst am Standort Villingen-Schwenningen arbeiten, nun teilweise auch in Donaueschingen eingesetzt werden.

Intensivkapazitäten

Aktuell betreibt das Klinikum über 50 Intensivbetten sowie eine Schlaganfall-Einheit. Das Klinikum verfügt über eine weitreichende technische Ausstattung, mit der weitere Betten in Betrieb genommen werden könnten. Allerdings liegt der Engpass nicht beispielsweise bei den Beatmungsgeräten, sondern beim Personal. Gegebenenfalls wäre wegen Personalumschichtung mit weiteren Einschränkungen in der Regelversorgung zu rechnen.

Das Schwarzwald-Baar-Klinikum stimmt sich im Rahmen des so genannten "Intensiv-Clusters" mit umliegenden Kliniken und der Uniklinik Freiburg ab. Je nach Intensivkapazitäten ist eine Aufnahme von Patienten oder eine Abverlegung von Patienten möglich.

Appell an Bevölkerung

Steiff appelliert an die Menschen: "Jeder kann einen Beitrag dazu leisten, die Lage zu entschärfen. Wichtig sind Abstand, Händehygiene, das Tragen einer medizinischen Maske und Lüften! Darüber hinaus rate ich allen Bürgern zur Wahrnehmung der Impfmöglichkeiten gegen diese heimtückische, schwere Krankheit."

Kein Besuch möglich

Weiterhin sind Krankenbesuche im Klinikum untersagt. Nur in Sonderfällen, bei Sterbenden oder Patienten in einer Palliativsituation, ist das nach Absprache möglich.

Werdende Eltern

Werdende Mütter können weiterhin zur Entbindung kommen. Die Frauen dürfen eine Begleitperson in den Kreißsaal mitbringen. Ambulante Patientenbehandlungen werden weiterhin angeboten. Dabei ist eine Begleitperson erlaubt, sofern benötigt.

Die aktuellen Zahlen

Die Woche begann in der Region mit 40 neuen Corona-Infektionen – die Gesamtzahl der Coronafälle im Kreis stieg auf 8553 (+40 zum Vortag). In 7506 Fällen (+69) gelten die Infizierten als genesen, 195 Todesfälle (+1) flossen ebenso in die Statistik ein. Somit liegt die Zahl der aktuell an Covid-19 Infizierten bei 852 Personen (-30).

Die Sieben-Tages-Inzidenz für den Schwarzwald-Baar-Kreis liegt aktuell bei 273,9 (Quelle: Landesgesundheitsamt, Stand: Montag, 17 Uhr, Vorgängerwert 279,1).