Wie nachgefragt wird der Corona-Schnelltest ab Montag noch sein, wenn man dafür in seine eigene Tasche greifen muss? Rottweils Testzentrenbetreiber sind gespannt. Foto: Siegmeier

Wer Kino, Restaurant, oder Veranstaltungen besucht und nicht geimpft ist, der benötigt einen Coronaschnelltest. Ab Montag sind diese in Baden-Württemberg kostenpflichtig. Rottweils Anbieter rechnen mit sinkender Nachfrage. Doch was kostet das Ganze künftig überhaupt?

Rottweil - Der Gang ins Corona-Testzentrum ist Routine geworden. Das Zertifikat mit dem fett gedruckten "Negativ" ist für alle Ungeimpften die Eintrittskarte, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Bislang war ein Schnelltest pro Woche für die Bürger kostenlos. Ab Montag, 11. Oktober, ändert sich das.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

Deutliche Unterschiede

Viele rätseln und bangen seit Wochen, wie tief sie für "das Vergnügen" künftig in die Tasche greifen müssen. "Was kostet es mich denn mehr, wenn ich nun Essen gehen, oder ins Kino möchte. Lohnt sich das?", fragt sich mancher. Bundesweit sollen sich die Kosten für die Tests zwischen 15 und 30 Euro belaufen. Zuletzt konnten Teststellen-Betreiber 12,50 Euro pro Test abrechnen.

In Rottweil sind die Preise ab Montag unterschiedlich. Axel Keller vom Testzentrum auf dem Berner Feld nimmt zehn Euro für den Schnelltest, bei Apotheker Eckart Sailer gibt es die Tests ebenfalls ab zehn Euro, je nachdem, ob man einen Termin hat oder nicht. Beim mobilen Testzentrum, das Martin Schüler und Karin Ulmschneider betreiben, kostet der Schnelltest 18,50 Euro.

"Es wird sich zeigen wie die Nachfrage ist", sagt Axel Keller und betont, dass sein Drive-In-Testzentrum "auf Masse" ausgelegt sei. "Wenn nur zehn Leute am Tag kommen, dann können wir das nicht mehr rentabel betreiben", lässt er wissen. Wichtig ist ihm aber, samstags weiter das Impfangebot aufrecht zu erhalten. "Wenn viele Leute geimpft sind, dann kann ich bald auch wieder die Kunden bei uns an Bord begrüßen", sagt der Reiseunternehmer.

Die Nachfrage nach Tests sei im Sommer ziemlich eingebrochen, mittlerweile aber wieder gestiegen. Auch die Nachfrage nach Impfungen sei mäßig, bedauert er. Seit das Kreisimpfzentrum geschlossen habe, seien es etwas mehr. Neben allen gängigen Impfstoffen gegen das Coronavirus, wird nun auch die Booster-Impfung und die Grippe-Schutzimpfung angeboten. "Wir wollen dieses niederschwellige Angebot aufrechterhalten, solange es uns braucht", betont er, lässt aber auch durchklingen, dass er gerne so schnell wie möglich wieder komplett ins Reisegeschäft einsteigen würde.

Eingespieltes Team

Auch die Römer-Apotheke von Eckart Sailer in Rottweil wird ihr Testzentrum weiterhin betreiben "und in gewohnter Weise Antigen-Schnelltests sowie die NAT-Tests anbieten", wie Eckart Sailer auf Anfrage informiert. Da er sinkende Nachfrage erwartet, wird er die Öffnungszeiten des Testzentrums anpassen. Sailer arbeitet überwiegend mit Studenten der Hochschule Furtwangen. "Wir haben ein gut eingespieltes Team", betont er und ist gespannt wie sich die Nachfrage entwickelt.

Mobil sinkt die Nachfrage

Martin Schüler und Karin Ulmschneider betreiben das mobile Testzentrum, das seit kurzem auch eine stationäre Anlaufstelle am Nägelesgraben 6 hat, die Fabian Schüler betreut. Im mobilen Bereich habe die Nachfrage deutlich nachgelassen, informiert Martin Schüler auf Anfrage. Auch wenn sie mit ihren Fahrzeugen direkt bei Veranstaltungen seien, sei die Nachfrage mäßig. "Wir haben dafür aber wieder zunehmend Anfragen von Firmen", informiert er.

Im Kreis Rottweil, aber auch in den Nachbarlandkreisen bis nach Böblingen seien seine Fahrzeuge unterwegs. Bei Schüler gibt es auch den PCR-Test sowie den Antikörpertest. Einen Termin benötigt man nicht. "Einfach vorbeikommen", sagt Schüler, der ebenfalls gespannt ist, wie sich die Nachfrage ab Montag entwickelt.