Gemeinsame Spieleabende
"Andererseits hat man mehr Zeit, die man intensiv mit der Familie verbringt", meint er. Gemeinsame Spieleabende und "Kochprojekte" stehen jetzt häufiger auf dem Programm. Und auch in seiner Werkstatt verbringt Bühl mehr Zeit – hier entstehen neue Larven. Mit viel Herzblut, mit Ruhe und Hingabe arbeitet er abends an den neuen Aufträgen.
Ob die Fasnet 2021 überhaupt stattfindet, ist allerdings noch ungewiss. "Für mich als Narr ist es natürlich ein fester Zeitpunkt im Jahr, auf den man sich freut, ganz klar. Wenn die Fasnet nicht stattfindet, macht das einen schon sehr traurig. Ich vermute, dass es auf jeden Fall nicht so abläuft wie in den vergangenen Jahren", sagt Bühl.
Sorgen macht er sich aber nicht nur um den Brauchtum, sondern auch um andere Lebensbereiche. "Schwierig ist die Situation für Gastronomie, Hotellerie, für den Einzelhandel, die Messebauer und die Veranstaltungsbranche. Das wirtschaftliche Ausmaß ist enorm."
Hoffnung auf 2021
Trotzdem sieht er auch das Positive – etwa, dass die Menschen in Corona-Zeiten realisieren, was ihnen tatsächlich wichtig ist, dass sie anfangen, das alles mehr zu schätzen. "Der Mensch kann heute alles haben – und das in kürzester Zeit und ohne Einschränkungen. Jetzt kommt die Maskenpflicht, es kommen die Reisebeschränkungen. Die Leute sind es nicht gewohnt", schildert er. "Im Vergleich zu den anderen, zu den Menschen, die Krieg mitgemacht haben oder an unheilbaren Krankheiten leiden, ist es doch nicht so schwer, eine Maske zu tragen", meint Bühl. "Für mich bedeutet es auch, an ältere Leute zu denken, Respekt zu zeigen. Die Maßnahmen sind da, und wir müssen sie respektieren."
Seine größte Hoffnung ist, "dass wir bald zum normalen Leben zurückkehren und dass der Impfstoff was bringt". Besonders für all diejenigen, die im Lockdown stark gelitten haben, hofft er, dass sie wieder Geld verdienen und überleben werden. "Der große Wunsch ist aber auch, dass das soziale und kulturelle Leben wieder möglich ist: Theater, Comedy, Museum."
Denn auch wenn virtuelle Sitzungen – etwa bei seinem Arbeitgeber, der Volksbank – gut funktionieren, fehlt den meisten der persönliche Kontakt. Online-Treffen als Zukunft? "Für mich ein klares Nein", sagt Bühl. Sein Appell an die Leser des Schwarzwälder Boten: "Haltet durch und bleibt gesund!" Denn: "2021 kann nur besser werden."
Das Jahr 2020 hat uns alle verändert. Das Virus, die Maske, die vielen Einschränkungen. Doch kann man der Krise trotzdem etwas Gutes abgewinnen? Was hilft gegen den Corona-Blues? Worauf freuen sich die Menschen besonders? Und welche Hoffnungen haben sie für 2021? Wir haben mit vielen Rottweilern darüber gesprochen – und möchten unseren Lesern ihre Gesichter zeigen (mit und ohne Maske) und ihre Geschichten erzählen. Die Masken unserer Akteure sind übrigens so vielfältig wie sie selbst – von schlicht und klassisch über farbenfroh bis stylish-funkelnd ist alles dabei.
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