Masken helfen wirksam gegen Infekte. Foto: © C. Schüßler - stock.adobe.com

Es wird kalt, Corona, Grippe und Co. sind auf dem Vormarsch. Die Tübinger Uniklinik empfiehlt das Tragen von Masken in der Klinik. Wie sieht es in den Krankenhäusern im Kreis aus?

„Die Pandemie ist vorbei, Corona ist noch da.“ So formulierte es vor Kurzem Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha. Und in der Tat: Mit Beginn der Erkältungssaison steigen auch die Coronazahlen wieder an – wenngleich kaum noch getestet wird und vonseiten des Staates auch keine Maßnahmen mehr geplant sind.

 

Die Uniklinik Tübingen empfiehlt jedoch aktuell allen Besuchern, Patienten und Mitarbeitern eine Maske zu tragen, wenn sie die Klinik betreten. Insbesondere, wenn Erkältungssymptome vorliegen.

Eine generelle Pflicht oder gesetzliche Grundlage dafür gibt es nicht mehr; nicht zuletzt medizinische Einrichtungen könnten aber von ihrem Hausrecht Gebrauch machen.

Im Klinikverbund Südwest, zu dem auch die Krankenhäuser in Calw und Nagold gehören, ist dies nicht der Fall. „Eine Maskenpflicht oder Pflichttestungen unabhängig von dezidierten Hygieneschutzbestimmungen bei bestimmen Krankheitsbildern besteht in den Häusern des Verbundes aktuell nicht“, erklärt eine Sprecherin des Verbunds auf Anfrage unserer Redaktion.

Weit unter dem Niveau des vergangenen Jahres

Generell sei das Tragen von Masken aber ein wirksamer Schutz vor Infektion aller Atemwegserkrankungen und werde daher speziell im Umgang mit besonders gefährdeten Patienten empfohlen.

Insgesamt scheint die Situation im Klinikverbund Südwest indes noch vergleichsweise entspannt. So sei zwar sowohl bei der Grippe als auch in Sachen Corona-Fälle ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Die registrierten Corona-Fälle würden sich aber weit unter dem Niveau des vergangenen Jahres bewegen. Auch die Grippesaison entwickele sich erst langsam.

„Im September haben wir knapp über 60 Corona-Patienten im Verbund versorgt, die Zahl der Beatmungen liegt dabei aber im sehr niedrigen einstelligen Bereich“, bilanziert die Sprecherin. Insgesamt sei die Versorgung von Corona-Patienten mittlerweile in den Klinikalltag übergegangen und werde wie andere Infektionskrankheiten routinemäßig und eingespielt gehandhabt.

Entwicklungen werden überwacht, um reagieren zu können

Auch im Bereich des Respiratorischen Synzytial-Virus, kurz RS-Virus, gebe es bislang nur wenige Fälle. Das RS-Virus gilt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) als einer der bedeutendsten Erregern von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen und Kleinkindern. Im vergangenen Winter hatte nicht zuletzt eine massive RS-Viren-Welle Krankenhäuser bundesweit ausgelastet. Mediziner schlugen Alarm, weil es an Kinder-Intensivbetten mangelte, in denen Kinder beatmet werden können.

Auf mögliche Anstiege von Infektionskrankheiten in der Wintersaison sieht sich der Klinikverbund indes vorbereitet. „Wir überwachen die Entwicklung der Fallzahlen, damit wir gegebenenfalls zeitnah reagieren und weitere Maßnahmen ableiten können“, so die Sprecherin.

Mitarbeitern würden präventiv jedes Jahr über den betriebsärztlichen Dienst Grippeschutzimpfungen und nun auch wieder Corona-Auffrischungsimpfungen angeboten. Hier schließe sich der Verbund den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission vollumfänglich an.