Die Digitalisierung hält auch Einzug in die Gerichte in Baden-Württemberg. (Symbolbild) Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Mehr als 1200 Richtern im Land Baden-Württemberg steht bereits Software für Videoverhandlungen zur Verfügung und wird rege genutzt. Das hat Justizminister Guido Wolf mitgeteilt.

Stuttgart - Immer mehr Gerichte im Land verhandeln per Webcam. Mehr als 1200 Richtern im Land stünde bereits Software für Videoverhandlungen zur Verfügung, teilte Justizminister Guido Wolf (CDU) am Montag in Stuttgart mit. Bis vor einem Jahr hätten Videoverhandlungen noch ein Nischendasein geführt. Aber in der Pandemie habe man die Gunst der Stunde erkannt und die Voraussetzungen in kürzester Zeit ausgebaut. Videoverhandlungen würden auch die Jahre nach Corona prägen, wenn sie auch nie Präsenzverhandlungen ganz ersetzen könnten, sagte Wolf.

 

Besonders Schlichtungsgespräche an Arbeitsgerichten eigneten sich für Videoverhandlungen, sagte der Präsident des Arbeitsgerichts, Eberhard Natter. Bereits 50 Prozent der Güteverhandlungen am Arbeitsgericht Stuttgart würden etwa per Videoverhandlung durchgeführt. Von 33 Richtern im Zivilbereich am Landgericht Mannheim hätten bereits 31 Richter per Video verhandelt, sagte Richter am Landgericht Jens Gomm. Er sprach von 30 Verhandlungen pro Woche. „Die Anlagen sind eigentlich ständig im Einsatz.“