Martin Armbruster und seine Frau Christine ärgern sich über den Zettel. Foto: Reinhard

Nach einem Wochenende mit wechselnden Corona-Regeln erlebten die Käppelehof-Betreiber eine böse Überraschung: Jemand hat einen Zettel mit einem Davidstern und den Worten "Ungeimpfte kein Zutritt" auf die Tür des Gasthofs geklebt.

Hausach - Das vergangene Wochenende verlief für die Gastronomie turbulent. Ab Samstag galt eine 2 G-Plus-Regelung mit Ausnahme für alle Geboosterten. Diese Vorschrift wurde nur einen Tag später zugunsten einer Vorschrift aufgehoben, nach der auch alle, deren zweite Corona-Impfung oder die Genesung weniger als sechs Monate her ist, von der 2G-Plus-Regel ausgenommen sind. Verwirrung und Verärgerung sowohl auf Seiten der Gäste als auch auf der der Gasthausbetreiber waren da vorprogrammiert.

Wochenende von Regelchaos geprägt

Auch Christine und Martin Armbruster, die im Hausacher Einbach den Käppelehof betreiben, bekamen das zu spüren. Die meisten Gäste hätten sich aufgrund des Regelchaos’ am Telefon nach den Zutrittsregeln erkundigt und einige mussten dabei erfahren, dass sie das Gasthaus nicht besuchen dürfen. Wieder andere mussten sie an der Tür abweisen. "Abbekommen haben es dann vor allem meine Frau und die Servicekräfte, die am Telefon waren und die Gäste kontrollierten", berichtet Martin Armbruster.

So schockte gerade sie das, was Martin Armbruster am Montagmorgen, dem Ruhetag des Käppelehofs, neben der Haupteingangstür vorfand, besonders. Dort klebte ein mit Panzertape angebrachter Zettel, auf dem ein Davidstern prangte. "Ungeimpfte kein Zutritt" war auf ihm zu lesen.

Der Täter kommt wahrscheinlich aus der Region

Wie das Papier dorthin kam und wer es dort angeheftet hat, kann Martin Armbruster nicht sagen. Allerdings hatte eine Servicekraft, kurz nachdem der Käppelehof am Sonntag gegen 21 Uhr geschlossen worden war, einen vor der Tür stehenden Mülleimer hereingeholt. Dabei hatte sie keinen Zettel gesehen, weswegen er davon ausgeht, dass jemand in der Nacht auf den Hof gekommen sein muss, um das Stück Papier anzubringen. Aus diesem Grund vermutet er, dass der Täter jemand aus der Gegend sein muss, denn es sei unwahrscheinlich, dass ein Auswärtiger nachts den weiten Weg bis ins Hausacher Hintertal auf sich nimmt, um ein Blatt an die Tür zu kleben.

Martin Armrbuster macht seinem Arger Luft

Martin Armbruster machte seinem Ärger über den Vorgang am Montagabend auf Facebook Luft. "Das macht uns einfach nur sprach- und fassungslos. Wir geben unser Bestes, um unser Restaurant für euch offen zu lassen, euch ein paar schöne Stunden zu schenken und unseren Lebensunterhalt unter den aktuell sehr schweren Bedingungen zu verdienen. Und dann wird man angefeindet und persönlich angegriffen. Dies erschüttert uns sehr", schreibt er im Internet. Die ständigen Änderungen der Corona-Verordnung zehrten auch ihnen an den Nerven, aber: "Die Regeln stellen nicht wir auf, sie werden uns von der Regierung vorgeschrieben und wir müssen uns daran halten", betont er in dem Post. Im Gespräch mit dem Schwabo sagte er aber auch: "Ich versuche, das nicht zu ernst zu nehmen. Jetzt lache ich schon wieder darüber."

Info: Strafbarkeit

Ob der Vorfall strafrechtlich relevant ist, konnte das Polizeipräsidium Offenburg auf Anfrage des Schwabo am gestrigen Dienstag noch nicht sagen. Sie hat die Anfrage zur Prüfung an die Staatsanwaltschaft weiter geleitet.