Drei Trucks sind für die Firma Continental unterwegs, um Daten für das automatisierte Fahren zu sammeln. Auch von der Qualität der Ausbildung überzeugten sich Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Rapp und Oberbürgermeister Jürgen Roth bei ihrem Besuch.
Einen Blick in die Zukunft des Automotiv-Bereichs bei einem der größten Arbeitgeber der Stadt Villingen-Schwenningen warfen Patrick Rapp, Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, sowie Oberbürgermeister Jürgen Roth bei einem Besuch der Firma Continental in Villingen.
Der Standortleiter Ulrich Rothe und Thorsten Burger, im Unternehmen zuständig für Public Affairs, hießen die Gäste auf dem Werksgelände willkommen, bevor es bei einem Rundgang zunächst in den Ausbildungsbereich des Global Players ging.
Clemens Boog, Ausbildungsleiter, erläuterte den Politikern die großen Anstrengungen, die im Villinger Werk unternommen werden, um ausreichend Nachwuchs zu gewinnen und auch nach der Ausbildung als Fachkräfte zu übernehmen: „Da spielt natürlich auch der Standort eine wichtige Rolle, und besonders der Stadtbezirk Schwenningen erweist sich für die jungen Arbeitnehmer als attraktiv in Sachen Wohnungsmarkt. Wir wollen die Fachkräfte langfristig bei uns binden, da zählt auch, welche Perspektiven die jungen Menschen in Sachen Lebensqualität haben.“
Vor Herausforderungen steht die Firma bei Mitarbeitern, die auf einen Kinderbetreuungsplatz angewiesen sind. „Wir haben schon geprüft, inwiefern wir beispielsweise nicht selbst mit einer Betriebskita oder dem Angebot von Tageseltern Abhilfe schaffen können, aber die Hürden und Voraussetzungen sind sehr hoch. Der enge Austausch und Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Politik ist deswegen besonders wichtig, um attraktive Beschäftigung in der Region zu ermöglichen“, berichtet Standortleiter Rothe.
Mit Fragen gelöchert
Spannend wurde es dann bei einer Ausbildungsstation, bei der ein ferngesteuerter Greifroboter von drei jungen Auszubildenden präsentiert wurde. Der Staatssekretär aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus löcherte die Azubis mit technischen Fragen und erkundigte sich bei ihnen über die Art der Ausbildung. „Beim Fachkräftemangel, der auch in der Automobilbranche sehr deutlich zum Tragen kommt, ist die Qualität der Ausbildung von entscheidender Bedeutung. Dabei geht es nicht nur um das Erlernen von fachlichen Fähigkeiten, sondern auch darum, dass sich die Auszubildenden im Unternehmen wohlfühlen“, so Rapp.
Von den bereits sehr ausgeprägten Programmierfähigkeiten der drei Azubis im ersten Lehrjahr zeigte sich der Oberbürgermeister begeistert: „Das Erlernte kommt hier direkt zum Einsatz und wird damit zur Praxis. Das zahlt sich schnell aus für den Arbeitgeber.“
Nach dem Einblick in die Ausbildung der weltweit agierenden Firma wurde die technologische Zukunft in Augenschein genommen. Markus Scherzinger, Leiter Truck Testing, präsentierte drei Trucks, die für die Firma Continental tagtäglich unterwegs sind, um mit neuester Technik Daten für das automatisierte Fahren von Lastwagen zu sammeln. 2027 ist geplant, dass die ersten autonomen Trucks auf der Straße unterwegs sein werden.
Große Herausforderungen
Doch bevor das gelingen kann, braucht es Unmengen an Daten. Dieses Thema im Besonderen machte den Staatssekretär neugierig: „Ich kann mir vorstellen, dass Sie hier große Herausforderungen erleben?“, fragte er in die Runde. Ihm wurde berichtet, dass es vor allem im europäischen Ausland immer wieder Themen in Bezug auf Genehmigungen für den Einsatz der Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen gibt, was die Arbeit nicht leichter macht.
Weltweiter Wettbewerb
Das Angebot, selbst in einem der Trucks mitzufahren und sich erklären zu lassen, wie das System zur Erfassung der Daten genau funktioniert, ließen sich der Staatssekretär und der Oberbürgermeister nicht nehmen. Bei einer Fahrt nach Mönchweiler und wieder zurück konnten sie genau beobachten, wie gut die Erfassung funktioniert und weshalb die Firma Continental im weltweiten Wettbewerb eine Vorreiterrolle in diesem Forschungsfeld einnimmt. „Zukunft made in Villingen-Schwenningen – das hinterlässt Eindruck, und als Oberbürgermeister bin ich froh, dass die Produktion einer solchen Technik hier ihre Anfänge hat“, zeigt sich das Stadtoberhaupt stolz.