Die Container stehen noch immer leer. Foto: Thomas Fritsch

Die Flüchtlingsunterkunft in Neubulach sollte bereits im Frühjahr letzten Jahres fertiggestellt werden. Doch noch immer ist keiner in die Containeranlage eingezogen. Bürgermeisterin Schupp gibt nun antwort.

In der Bühlerstraße in Neubulach stehen die Container für die geplante Asylunterkunft bereits seit Mai 2024 – doch bis heute sind keine Geflüchteten eingezogen.

 

Noch im Frühjahr 2024 bestand die Hoffnung, die Unterkunft bis Mitte des Jahres in Betrieb nehmen zu können, doch dieser Zeitplan ließ sich nicht realisieren.

Im November erklärte Neubulachs Bürgermeisterin Petra Schupp dann, dass ein Einzug in diesem Jahr nicht mehr erfolgen werde. „Im neuen Jahr beginnen wir mit der Belegung.“ Auf Nachfrage unserer Redaktion äußerte sich die Rathauschefin nun und gab Einblick in den aktuellen Stand sowie die angefallenen Kosten für die Unterkunft.

Betten für 24 Personen

Laut Polizeigesetz sind Kommunen verpflichtet, Menschen in prekären Wohnsituationen, insbesondere bei drohender Obdachlosigkeit, unterzubringen. Gleiches gilt für Geflüchtete, die nach Abschluss ihres Asylverfahrens einer Gemeinde zur sogenannten Anschlussunterbringung zugewiesen werden. Aus diesem Grund wurde das Containergebäude in Neubulach realisiert.

Platz für bis zu 24 Personen

Die Anlage hat Betten für 24 Personen. Ob alle Plätze belegt werden können, wird sich zeigen. Wie Schupp erläutert, müsse die Belegung flexibel gestaltet werden, insbesondere, um Familien gemeinsam unterzubringen. Auch kulturelle und religiöse Aspekte könnten eine Rolle spielen und dazu führen, dass nicht alle Betten belegt werden.

Ein Hindernis für den zeitnahen Bezug ist die noch ausstehende Ausstattung der Küche. Die Wohncontainer seien bereits vollständig möbliert, jedoch fehlen noch notwendige Elektrogeräte. Diese würden erst angeschafft, sobald das Landratsamt Calw eine konkrete Zuweisung vorgenommen habe. Wann genau die Belegung beginnt, sei daher noch unklar und hänge von der Entscheidung der Behörde ab.

Weitere Kosten kamen dazu

Für die Anschaffung der Container sind laut Schupp rund 100 000 Euro angefallen, hinzu kamen 16 500 Euro für die Möblierung. Die Unterbringungskosten orientieren sich an einer aktualisierten Gebührenordnung, die der Gemeinderat im Mai 2024 beschlossen hat. Die vorherige Kalkulation stammte aus 2018. Der festgelegte Gebührensatz beträgt 8,90 Euro pro Quadratmeter und umfasst Betriebskosten, Abschreibungen, Verzinsungen sowie Personalkosten.

Die Verteilung der Geflüchteten erfolgt auf Basis eines landkreisweiten Schlüssels, der sich an der Einwohnerzahl der Gemeinden orientiert. Jede Kommune ist verpflichtet, ihren Anteil an der Unterbringung zu übernehmen.