Im Garten des Gebäudes Niedereschacher Straße 14 werden 15 Container für etwa 30 geflüchtete Menschen aufgebaut. Das beschloss der Gemeinderat. Foto: Preuß

Auf dem gemeindeeigenen Grundstück an der Niedereschacher Straße 14 wird eine Unterkunft für geflüchtete Menschen entstehen. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig.

Dauchingen - Sachbearbeiter Florian Möck berichtete von den Schwierigkeiten, überhaupt Unternehmen aus der Modulbaubranche mit Kapazitäten zu finden. Am Ende habe es lediglich zwei Angebote gegeben. Ohne große Diskussion entschied sich der Rat für die Anschaffung von Containern des in Niedereschach ansässigen Unternehmens "XSCUBES".

Das Unternehmen vermarktet die Container eigentlich als hippe sogenannte Tiny-Houses für einen modernen Lebensstil, sieht aber auch die Eignung als schnell zu errichtende Unterkunft für Geflüchtete.

Erschließung über Niedereschacher Straße

Zuvor hatte Gerhard Stier über die rechtlichen Rahmenbedingungen berichtet. Demnach habe das Landratsamt als Baurechtsbehörde die Nutzung des vorgesehenen Geländes als genehmigungsfähig bezeichnet. Die Erschließung sei über die Niedereschacher Straße zu sichern, während über das Baugebiet Wittum II und den Neckartalweg die Erschließung nicht dargestellt werden könne. Eine geringfügige Befreiung für die Überschreitung des Baufensters sei bereits erteilt worden.

Zwei eingeschossige Reihen

Die Notwendigkeit, Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen, ist unumstritten. Es sei mit weiter steigenden Flüchtlingszahlen zu rechnen, heißt es in der Vorlage, zudem habe die Gemeinde noch Aufnahmeverpflichtungen aus zurückliegenden Jahren zu erfüllen. Die Module werden Platz für etwa 30 Personen bieten. Zum jetzigen Planungsstand sind zwei eingeschossige Reihen mit insgesamt 15 Containern vorgesehen. Die Container werden über Infrarotheizungen beheizt, deren Strom zum Teil von den mitgelieferten PV-Modulen stammt. Insgesamt soll die PV-Anlage 45 Kilowatt peak erreichen. Die Kosten bezifferte Möck auf etwa 916 000 Euro für Container, Technik und PV-Anlage, die passgenaue Möblierung würde weitere 87 000 Euro kosten. Hinzu kommen Kosten für Fundamente und den Aufbau sowie den Weg zu den Containern.

Geplant ist es, in der Niedereschacher Straße Geflüchtete unterzubringen, die von der Verwaltung als integrationsfähig und -willig eingeschätzt werden. "Alle nicht integrationsfähigen oder nicht integrationswilligen Flüchtlinge sowie all jene, deren Asylverfahren rechtskräftig abgelehnt wurde, werden in die Wohncontainer eingewiesen", machte Bürgermeister Torben Dorn per Vorlage deutlich – und meinte damit die Container an der Pfeilstraße. Derzeit seien sechs alleinstehende männliche Flüchtlinge in den Wohncontainern an der Pfeilstraße im Gewerbegebiet direkt an der Bundesstraße untergebracht, deren Asylverfahren rechtskräftig abgelehnt worden sei.