Brasiliens Nationalmannschaft hat zum dritten Mal in Serie den Confederations Cup gewonnen. Und wie: Beim 3:0 im Maracanã war Spanien ohne Chance. Der Weltmeister kassierte die erste Niederlage nach 29 Pflichtspielen. Foto: dpa

Brasiliens Nationalmannschaft hat zum dritten Mal in Serie den Confederations Cup gewonnen. Und wie: Beim 3:0 im Maracanã war Spanien ohne Chance. Der Weltmeister kassierte die erste Niederlage nach 29 Pflichtspielen.

Rio de Janeiro - Was für ein Spektakel! Mit Traumfußball im Maracanã haben Brasiliens neue Helden Weltmeister Spanien entzaubert und sich zum großen Favoriten für die Heim-WM aufgeschwungen. Mit dem 3:0 (2:0) am Sonntagabend in Rio de Janeiro schaffte die Seleção den dritten Gewinn des Confederations Cups in Serie und krönte ihren Triumphzug beim Testlauf für die Weltmeisterschaft 2014 am Zuckerhut.

Fred (2./47. Minute) mit einem Doppelpack und der umjubelte Jungstar Neymar (44.) machten den Sieg vor 73.581 begeisterten Zuschauern perfekt und sorgten für die erste spanische Niederlage nach 29 Pflichtspielen. „Brasilien hat der Welt gezeigt, dass man es respektieren muss. Das war ein großartiger Sieg gegen die beste Mannschaft der Welt, der zeigt, was für ein tolles Team wir sind“, sagte Neymar, der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Sein Trainer Luiz Felipe Scolari blickte schon ein Jahr voraus. „Brasilien hat gezeigt, dass es möglich ist. Wir können die WM gewinnen. Heute wurde ein Weg eingeschlagen.“

Für die nach der Halbfinalstrapaze gegen Italien müden Spanier verschoss Sergio Ramos in der 54. Minute einen Foulelfmeter. Gerard Pique (68.) sah nach einem Foul an Neymar die Rote Karte. Die Niederlage war da schon besiegelt und Brasiliens heiliger Fußball-Ort die größte gelbe Party-Location der Welt - und das auf den Tag genau elf Jahre nach dem letzten WM-Triumph im Finale von Yokohama gegen Deutschland.

Europäische Mannschaften erfolglos beim großen Turnier in Südamerika

Die schwarze Serie von europäischen Mannschaften setzte sich fort: Noch nie konnten sie ein großes Turnier in Südamerika gewinnen. „Wir akzeptieren diese verdiente Niederlage. Wir werden sie genau analysieren müssen“, sagte Spaniens Trainer Vicente del Bosque. Die kurze Pause nach dem Halbfinale sei kein Grund gewesen. Doppeltorschütze Fred zog mit seinem fünften Treffer mit dem Spanier Fernando Torres an der Spitze der Torjägerliste des Confed Cups gleich. Den Goldenen Schuh bekam aber Torres, der weniger Spielminuten als Brasiliens Toptorschütze hatte. Luiz Gustavo kam als einziger der drei Münchner Bundesligaspieler zum Einsatz. Sein Bayern- und Brasilien-Kollege Dante saß wie Spaniens Javiér Martinez auf der Bank.

Weltmeister-Coach del Bosque hatte trotz der Anstrengungen beim Halbfinalsieg im Elfmeterschießen gegen Italien drei Tage zuvor nur einen Wechsel in der Startelf vorgenommen. Für David Silva spielte Juan Mata. Scolari vertraute seiner Stammformation - und die erwischte einen Traumstart. Nach 95 Sekunden bugsierte Fred den Ball im Liegen nach Vorarbeit von Neymar zum zweitschnellsten Treffer der Confed-Cup-Geschichte ins Tor. Das Maracanã bebte. Die überrumpelten Spanier mussten sich neu sortieren. Erstmals seit zehn Turnierspielen war „La Roja“ überhaupt wieder in Rückstand geraten. Brasilien erkannte die Verwirrung und hätte durch Oscar (8.) fast schon erhöht. Paulinho (13.) wollte Iker Casillas mit einem Lupfer überlisten. Alvaro Arbeloa (15.) hatte Glück, dass ihm Schiedsrichter Björn Kuipers aus den Niederlanden für eine Notbremse an Neymar nicht Rot zeigte.

Nichts war's mit Tiki Taka. Ein Schuss von Iniesta (20.) war ein kleines Zeichen spanischen Widerstands. Die beste Chance vergab Pedro (41.). David Luiz klärte mit einer spektakulären Grätsche kurz vor der Torlinie. Dann kam der Moment von Neymar: Intelligent ließ er sich auf links anspielen. Mit Vehemenz drosch er den Ball ins Netz. Für Spanien geriet die zweite Halbzeit zu einem Fußball-Alptraum. Freds zweites Tor gleich nach dem Seitenwechsel sorgte schon für die Entscheidung. Ramos setzte den Strafstoß nach Foul von Marcelo an Jesus Navas neben das Tor. Als Pique Neymar umsenste, zeigte Kuipers dann doch glatt Rot. Im Maracanã wurde längst gefeiert. Der Schlusspfiff ging im ohrenbetäubenden Jubel der Seleção-Fans unter.