„Italiener leben länger, auch in Villingen-Schwenningen“, ist die Erkenntnis aus einem Programm, das der Stand-up Comedian Roberto Capitoni in der Neckarhalle in Schwenningen aufführte.
Der deutsche Italiener oder italienische Schwabe brillierte am Neckar mit einem Programm, in welchem er mit seiner Multinationalität begeisterte. Der Stand-up Comedian kombinierte in einem Wechselspiel die Eigenschaften der Schwaben mit jenen der Italiener und hob die deutlichen Unterschiede beider Volksstämme hervor.
Capitoni begeisterte in seinem siebten Soloprogramm mit einem Auftritt, der an Gestik und Mimik kaum zu übertreffen war. Dass er zugleich seit 44 Jahren auf den Bühnen auftritt und in Funk und Fernsehen zu hören und zu sehen ist, war ihm kaum anzumerken.
Er präsentierte in Schwenningen ein erfrischendes Programm der guten Laune, in dem er zu Beginn feststellte, dass sich in der Neckarhalle mehr Villinger Gäste hörbar zu erkennen gaben als Schwenninger.
„Ich wollte gar nicht raus“
Capitoni selbst outete sich als Allgäuer Schwabe, der in Isny geboren einen Charakter entwickelte, der stark von italienischer Lebensart geprägt ist. Außer in den Wochen vor seiner Geburt. „Ich wollte gar nicht raus. Wenn es einem Schwabe gefällt, will er bleiben“, kommentierte er zu Beginn des Programms seine aufregende Zeit im Mutterleib.
Lacher und Applaus des Publikums waren ihm sicher, wenn er mit den Unterschieden und Eigenschaften von Schwaben und Italienern kokettierte. „Die Bedeutung, welche für den Italiener die Erotik besitzt, hat für den Schwaben der Routenplaner“, wusste er das Publikum bei derartigen Vergleichen rasch hinter sich. Einen weiteren dieser Vergleiche zog er beispielsweise auch, als er das Dolce Vita der Italiener mit dem Bausparvertrag für einen Schwaben in Verbindung brachte. Nach 120 kurzweiligen Minuten, mit zwei Programmhälften und einer kurzen Pause zog es den Italo-Schwaben weiter. Ein toller Comedy-Abend, der wesentlich mehr Publikum verdient hätte, ging zu Ende.