Eisweinlese Foto: Kraufmann

Stuttgarts größte Genossenschaft Collegium Wirtemberg erntet bei minus 11 Grad 500 Liter.

Stuttgart - So früh wie zuletzt vor 13 Jahren hat Martin Kurrle, der Kellermeister vom Collegium Wirtemberg, in der Nacht zum Freitag den Eiswein geerntet. Die Trauben der Rebsorte Kerner waren am Fuße des Württembergs am Uhlbacher Götzenberg gewachsen. "Wir sind mit den 500 Litern Eiswein mit 185 Grad Oexle sehr zufrieden", sagte er. Normal sei die Ernte Ende Dezember. "Aber je früher wir die Trauben ernten, desto saftiger sind sie noch", erklärte er, "dadurch sind sie auch fruchtiger." Außerdem verfüge der Eiswein in diesem Jahr über einen höheren Säureanteil als in den vergangenen Jahren. Dies sei gut für die längere Haltbarkeit.

Die Entscheidung, die Trauben am Freitagmorgen zu ernten, war nachts um 1 Uhr gefallen. Den ganzen Abend über habe er mit seinen Kollegen den Wetterbericht abgehört. Durch den Schnee war die Temperatur dann am Morgen auf elf Grad minus gesunken. "Dank des Frosts der letzten Tage waren die Trauben schön durchgefroren", sagte Kurrle. Für Eiswein sind zwei Dinge sehr wichtig. Zum ersten benötigt es einen warmen Sommer, dass die Früchte reifen können, und einen kalten Winter. Zum Zweiten muss die Temperatur bei der Ernte unter sieben Grad minus liegen. Der Wein ist besonders süß, weil ein Teil des Wassers in den gefrorenen Früchten zurückbleibt. Außerdem ist der Zuckergehalt sehr hoch.