Die Hofapotheke erhält eine Sole-Wärmepumpe. Die Bohrlöcher dafür werden hinter dem Gebäude gesetzt. Foto: Stopper

Das Gebäude der ehemaligen Hof-Apotheke am Marktplatz in Hechingen wird saniert. Und die Büros, die die Stadt hier einrichtet, werden maximal ökologisch geheizt. Der entsprechenden energetischen Konzeption hat der Bauausschuss zugestimmt. Endgültig entscheiden wird der Gemeinderat.

Hechingen - Das von einem Planungsbüro erstellte Gutachten macht klar: Die sinnvollste Heizungslösung für das Gebäude ist eine Wärmepumpe, die ihre Energie aus der Tiefe zieht. Voraussetzung für den sinnvollen Einsatz von Wärmepumpen ist, dass eine Fußbodenheizung installiert werden kann, denn auf der großen Heizfläche kann mit niedrigen Temperaturen gearbeitet werden.

 

Weil die Apotheke grundsaniert wird, kommen ohnehin alle Böden raus. Das bedeutet freie Bahn für eine Fußbodenheizung. Würden weiter Heizkörper benutzt, müsste das Heizwasser auf etwa 70 Grad erhitzt werden, damit die Anlage läuft. Solche Temperaturen lassen sich mit Wärmepumpen nicht erreichen.

Die Bohrlöcher werden dann hinter dem Gebäude unter einem Zwischentrakt bohren, der die Apotheke mit einem Gebäude verbindet, das ein privater Investor auf der aktuellen Brachfläche dort erstellen soll. Auf das Dach kommt eine Solaranlage, dafür gibt es spezielle Solarziegel, weil das Haus denkmalgeschützt ist.

Gebäude der Hof-Apotheke: Wärmepumpe zehn Mal teurer als Gas-Heizung

Interessant: Die Wärmepumpe mit Tiefenbohrung kommt mit etwa 250 .000 Euro zwar zehn mal teurer als eine klassische Gasheizung, da aber die Energiekosten wesentlich geringer sind, wird auf die Dauer dieser Preisunterschied wieder nivelliert. Dafür ist die Wärmepumpe aber CO2-neutral.

Für Bunten-Rätin Almut Petersen ist das aber nicht genug. Sie regte an, die Anlage so auszurichten, dass ein für die Kernstadt geplantes Nahwärmenetz hier problemlos angeschlossen werden kann. Denn auch die anderen Häuser am Marktplatz beispielsweise sollen ihr Heizsystem mal umrüsten, damit die CO2-neutrale Stadt in greifbare Nähe rückt. Problem allerdings: Angeschlossen werden können nur Häuser, die über Fußbodenheizungen verfügen. Das erfordert bei Altbauten in der Regel deutliche Umbauten.

Allerdings gibt es bekanntlich einige mehr oder weniger aktuelle Neubaupläne im Bereich um den Marktplatz, und hier wäre die Nahwärme-Idee vielleicht realisierbar. Einstimmig befürwortete deshalb der Bauausschuss, die Wärmeplanung für die Kernstadt im entsprechenden Bereich vorzuziehen, damit die Erkenntnisse bereits in die Planung privater Vorhaben integriert werden können.