Schon zu Zeiten des damaligen Bürgermeisters Otto Sieber (rechts), der hier zusammen mit PV-Pionier Alfred Bruttel zu sehen ist, wurden in Niedereschach Dachflächen für PV-Anlagen zur Verfügung gestellt, wie hier auf dem Pflegehaus. (Archivfoto) Foto: Albert Bantle

Im Rahmen der kommunalen Klimaschutzaktivitäten wird dem Gemeinderat in der öffentlichen Sitzung am Montag, 19. Mai, die aktuelle CO2-Bilanz der Gemeinde Niedereschach vorgestellt.

„Die Bilanz wurde in Zusammenarbeit mit der Klimaschutz- und Energieagentur Region Schwarzwald-Baar-Heuberg gGmbH erstellt und stellt eine wichtige Grundlage für die Ableitung weiterer Klimaschutzmaßnahmen dar“, betont Bürgermeister Martin Ragg im Vorfeld der Sitzung.

 

Zur Präsentation der Ergebnisse wird Tobias Bacher, Geschäftsführer der Klimaschutz-und Energieagentur, an der Sitzung teilnehmen. Er wird dem Gremium die wichtigsten Ergebnisse der CO2-Bilanz vorstellen.

Bereiche, auf die eingegangen wird, sind die Energie-Bilanz, der Endenergieverbrauch, die Bilanz der elektrischen Energie (Strombilanz), die Bilanz der thermischen Energie (Wärmebilanz), der Bereich Verkehr, die CO2-Bilanz der Gemeinde Niedereschach und eine detaillierte, verursacherbezogene CO2-Bilanz.

In der Gesamtbilanzierung wurden die Emissionen der Sektoren auf die Einwohner umgelegt, verbunden mit dem Hinweis, das industrieintensive Standorte durchaus höhere Emissionen je Einwohner aufweisen.

Weniger Emissionen als im Landesvergleich

Wichtig für Niedereschach: Die Emissionen je Einwohner in der Gemeinde Niedereschach sind im Vergleich mit dem regionalen Mix geringer als im Landesdurchschnitt. Den größten Handlungsbedarf, um die Treibhausgasemissionen in der Gemeinde Niedereschach zu reduzieren, biete der Sektor „Private Haushalte“.

Allen voran die Wärmeabdeckung mit den Energieträgern Heizöl und Erdgas sollte auf Heizungsarten umgestellt werden, die weniger CO2 emittieren. Hier seien als Energieträger vor allem Umweltwärme, Solarthermie und, wo nachhaltig vertretbar, auch Biomasse wie auch der Ausbau von Nahwärme auf Basis erneuerbarer Energien zu nennen.

Kommunale Wärmeplanung

Die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung wurde vom Gemeinderat Niedereschach bereits beschlossen und erfolgt mit der Gemeinde Deißlingen und der Stadt St. Georgen im Konvoi. Der Zuschussantrag für die kommunale Wärmeplanung wurde gestellt und der Zuwendungsbescheid liegt vor.

Und weiter heißt es in der Gesamtbilanzierung: Es sollte auch der Ausbau von PV-Anlagen in diesem Sektor vorangetrieben werden. Weitere Maßnahmen wie beispielsweise Kommunale Förderprogramme zur Förderung von PV mit Stromspeicher könnten eine gute Ergänzung darstellen.

Wirtschaft im Fokus

Die Wirtschaft nimmt in Niedereschach den zweithöchsten Anteil an den Treibhausgasemissionen ein. Allen voran sei der sehr hohe Verbrauch der elektrischen und der deutlich geringere Anteil der thermischen Energie ausschlaggebend für die relativ hohen Treibhausgasemissionen in diesem Sektor. Deshalb sollten Bestrebungen zu mehr Energieeffizienz in den Betrieben erfolgen, um vor allem den hohen Stromverbrauch, jedoch auch den Wärmeverbrauch zu reduzieren.

Handlungsbedarf im Verkehrsbereich

Den drittgrößten Handlungsbedarf, um die Treibhausgasemissionen in der Gemeinde Niedereschach zu reduzieren, biete der Sektor Verkehr, auf den die Gemeinde allerdings nur einen sehr geringen Einfluss habe. Um im Verkehrsbereich positive Auswirkungen beim Thema Luftreinhaltung zu erzielen, seien, wo rechtlich noch weitergehend möglich und sinnvoll, weitere Geschwindigkeitsreduzierungen sowie die Entflechtung von Verkehrsknoten für einen besseren Verkehrsfluss zu empfehlen. Des Weiteren sollte der Ausbau der Elektromobilität und der kombinierten Mobilität sowie des Radverkehrs weiterverfolgt werden.